Um mehr Umsatz durch Düfte erreichen zu können, hat der Kölner Georg Ortner das moderne Duftmarketing begründet. Er plädiert dafür, mit ausgesuchten Düften den Umsatz anzukurbeln. Er forscht über die Wirkung von Düften im Gehirn und sieht viele Möglichkeiten außer Parfum und Lebensmitteln, die mit Duft in Zusammenhang stehen. Ein Vorschlag von ihm wäre es beispielsweise, alle Applecomputer nach frischen grünen Äpfeln duften zu lassen.
Der eigenwillige Mann wurde von der Firma 4711 engagiert, um neue Duftnoten zu entwickeln. Er sorgte dafür, dass im Kurhaus eine Duftlounge eingebaut wurde. Hier laufen auf 18 Großleinwänden Bilder von Landschaften oder Events, während aus Düsen Düfte steigen. Das ungewöhnliche Ereignis fand viele Fans. Da die Duftlounge transportabel ist, kann sie zu Messen oder anderen Großveranstaltungen zum Einsatz kommen. Die Düfte passen zu den jeweiligen Bildern und erzeugen Assoziationen wie frisches Heu aus den Alpen. Fischgerichte werden präsentiert, während man den typischen Geruch von Hafen und Meer in der Nase hat.
Er plädiert dafür, dass der Geruch eine starke Bedeutung in der Gesellschaft bekommt, und macht diese Notwendigkeit durch kleine Tricks deutlich. Denn wer sich beim Essen die Nase zuhält, hat nur ein sehr unzureichendes Geschmackserlebnis. Er kann lediglich salzig, bitter, scharf, sauer und süß unterscheiden. Auch beim Rauchen oder Trinken ist der Geruch für den Genuss von außerordentlichem Belang.
Die Liste der berühmten Hersteller von Düften wäre lang, und jeder von uns hat bei bestimmten Lebensmitteln oder Situationen einen Duft in der Nase. Ob man all das tatsächlich im alltäglichen Leben noch intensiver einsetzen kann und sollte, sei dahingestellt. Das wird die Zukunft bringen. Die Düfte aus Paris oder Italien machen den deutschen Herstellern seit jeher Konkurrenz. Ob es dort wirklich die talentierteren Nasen gibt, kann man nicht behaupten. Aber egal, woher ein Duft kommt, solange er Freunde und Abnehmer findet, ist seine Existenz gerechtfertigt.