Das Internet gehört zu unserem Alltag. Es ist nicht mehr wegzudenken. Schon die Kleinsten der Kleinen lernen es, mit dem Computer umzugehen. Es gibt zahlreiche Plattformen, wo Schüler miteinander kommunizieren können. Das ist völlig normal derjenige, der hier nicht mitspielt wird zum Außenseiter. Diese Art des Networkings und der Kommunikation birgt aber auch sehr viele Gefahren. Mobbing via Internet ist keine Seltenheit. Der Betroffene kann auf ungeahnte Weise schikaniert werden und sieht sich häufig völlig hilflos irgendwelchen infamen Attacken ausgesetzt, gegen die er sich alleine nicht zu helfen weiß. Gerade über das Internet können irgendwelche Lügen oder Behauptungen über einen Menschen rasend schnell verbreitet werden.
Es ist äußerst schwer, diese Behauptungen zu widerlegen. Die Täter sind hier zumeist auch sehr erfindungsreich. In ganz besonders schwerwiegenden Fällen werden bestimmte Situationen aktiv herbeigeführt. Das Mobbingopfer wird per Handykamera gefilmt und anschließend werden diese Filme ins Netz gestellt um den Betroffenen zu schikanieren oder ihn der Lächerlichkeit preiszugeben. Cybermobbing ist keine Seltenheit und die Folgen sind nicht zu unterschätzen. Wenn die Gemobbten nicht in der Lage sind, aus eigener Kraft etwas gegen diese Taten zu unternehmen, sind sie psychisch stark gefährdet. Erkrankungen sind die Folge und schlimmstenfalls ist ein Suizid nicht auszuschließen. Gefährlich wird es, wenn Rachegelüste mit ins Spiel kommen und die Opfer sich Aktionen ausdenken, wie sie ihren Peinigern schaden können. Sicherlich erklärt sich auch so mancher Amoklauf aus früheren Mobbingattacken. Besonders ausgeprägt sind solche Angriffe unter Schülern während der Pubertät. Die Täter fühlen sich besonders stark und nutzen irgendwelche Schwächen ihrer Mitschüler aus, um sich selber noch weiter aufzuwerten und sich als die Macher darzustellen. Sie ringen um Anerkennung und Bewunderung und wollen auf diese Art und Weise imponieren.
Der Schwächere wird gnadenlos ausgenutzt und hierzu eignet sich das Internet nun einmal hervorragend. Die Opfer sind nahezu schutzlos irgendwelchen rufschädigenden Kampagnen ausgeliefert und werden immer weiter unter Druck gesetzt. Sie vereinsamen, weil sie sich komplett aus ihrem sozialen Umfeld zurückziehen. Alleine können sie sich in der Regel aus dieser Bedrohung nicht lösen. Eltern, Lehrer und Schulpsychologen sollten hier auf jeden Fall mit einbezogen werden. Häufig fehlt den Betroffenen aber der Mut, sich einer dieser Personen anzuvertrauen. Sie sind in ihrem Selbstbewusstsein derart beeinträchtigt, dass natürlich auch die schulische Entwicklung darunter leidet, die Opfer zum Teil gar nicht mehr am Unterricht teilnehmen, aus lauter Angst vor weiteren Übergriffen des Mobbers. So ist das Cybermobbing eine besonders schlimme Variante, weil der Gemobbte kaum Chancen hat, sich zur Wehr zu setzen und in einen gefährlichen Strudel der sozialen Beziehungslosigkeit gerät, aus dem er sich ohne Hilfe nicht wieder befreien kann.