Mobbing ist schlimm. Wenn am Arbeitsplatz gemobbt wird, dann wird der tägliche Gang zur Arbeit zur Qual. Häufig gehen die Anfeindungen und der Psychoterror von den Kollegen aus, die damit dem Betroffenen das Leben zur Hölle machen. Fast noch schlimmer ist es, wenn der Vorgesetzte oder der Chef selber Mobbing praktizieren. Zunächst beginnt es in den meisten Fällen ganz harmlos. Hier wird Kritik geübt, dort wird etwas beanstandet, der Betroffene erlangt allmählich das Gefühl, nichts gut genug zu machen und zu wenig oder eine zu schlechte Leistung zu erbringen. Schon das ist auf die Dauer zermürbend. Das Selbstbewusstsein schwindet dahin und man beginnt, an sich selber zu zweifeln. In der Regel wird dann der Druck durch den Mobber erhöht.
Plötzlich fehlen irgendwelche Unterlagen, von denen man ganz genau weiß, dass man sie an einen bestimmten Platz gelegt hat. Zahlen stimmen nicht, Notizen über geführte Telefonate sind auf irgendeine Art und Weise verschwunden. Der Chef hat Möglichkeiten ohne Ende, einen Mitarbeiter - aus welchen Gründen auch immer - zu mobben. Der Fall einer Verkäuferin, die von ihrer Chefin vor den Kunden eine Stoppuhr hingestellt bekam, weil sie beim Verpacken der Geschenke angeblich zu langsam war, ist hier nur ein Beispiel. Wiederholen sich solche Aktionen, dann zermürbt das den Mitarbeiter derart, dass er schon Fehler macht, weil er Angst davor hat, diese zu begehen. Mobbing wird systematisch ausgeübt und lebt von solchen Wiederholungen. Der Gemobbte wird irgendwann einem solchen Druck ausgesetzt, dass er nicht mehr alleine damit fertig wird. Das kann bis hin zum Nervenzusammenbruch führen. Wenn man rechzeitig erkennt, dass man in der Tat gemobbt wird, sollte man sich nicht stillschweigend verkriechen sondern ganz massiv dagegen vorgehen. Schwierig ist es, wenn das Mobbing vom Chef ausgeübt wird. An wen soll man sich da wenden? Hier hilft in der Regel der Gang zum Betriebs- oder Personalrat und diese arbeiten zumeist mit einem guten Fachanwalt für Arbeitsrecht zusammen, der dann einschreiten kann. Eine Klage vor dem Arbeitsgericht ist manchmal unumgänglich. In ganz schlimmen Fällen kann man hier sogar auf Schadensersatz klagen.
Es ist allerdings schwer zu beweisen, dass man gemobbt wurde. Ein Tagebuch, das sämtliche Vorfälle belegt, kann hier sehr hilfreich sein. Auf keinen Fall sollte man sich davor scheuen, sich fachkundige Hilfe zu holen. Das Arbeitsverhältnis in so einem Fall fortzuführen ist in der Regel nicht zu empfehlen, denn das Vertrauensverhältnis zwischen Chef und Mitarbeiter ist dann zumeist komplett zerstört. Immerhin kann man versuchen, vor dem Arbeitsgericht eine vernünftige Lösung zu erzielen und vielleicht unter Zahlung einer angemessenen Abfindung aus dem Arbeitsverhältnis auszuscheiden. Wer schweigt hat verloren, denn Mobbing macht krank und häufig sind Depressionen die Folge. Das sollte man auf gar keinen Fall riskieren. Es gibt Möglichkeiten, sich gegen Mobbing zu wehren und auf diese sollte man nicht verzichten.