Schon die Herkunft der Bezeichnung lässt auf die verschiedenen in sich vereinten Bedeutungen schließen. Denn vom lateinischen meditatio abgeleitet, heißt Meditation soviel wie nachdenken oder nachsinnen. Aber ebenso nimmt der Begriff Bezug auf das lateinische Wort für heilen: „mederi". Meditation ist eine spirituelle Praxis, die in vielen Kulturen und Religionen ausgeführt wird. Ziel ist es, zu geistiger und damit auch körperlicher Ruhe zu finden. Vor allem in den Kulturen des Ostens ist die Meditation bekannt und gilt als Bewusstseinserweiterung. Möglichst soll ein Zustand erreicht werden, bei dem man „Frei von Gedanken" ist.
Als Wurzeln werden sowohl fernöstliche als auch christliche Traditionen gesehen. Ohne jedoch religiöse Hintergründe dafür zu benennen, werden heute in Europa zum Erreichen von Wohlbefinden und auch innerhalb einer Psychotherapie Meditationen genutzt. In den fernöstlichen Traditionen wie Hinduismus oder Buddhismus wird die Meditation als eine Art Gebet angesehen. Vor allem in Indien lässt sich dafür eine lange Tradition nachweisen. Das indische Yoga gehört zu diesen speziellen Methoden aus dem Osten. Jedoch wurden auch schon in christlichen Traditionen Arten der Meditationen angewendet. Insgesamt werden viele Methoden der Meditation unterschieden, je nachdem, welcher Herkunft sie entstammen, oder welche Lehren sie vertreten. Aber innerhalb einer Meditationsrichtung können eventuell auch verschiedene Techniken gelehrt werden.
Seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden in den westlichen Ländern viele der fernöstlichen Lehren übernommen und den Bedürfnissen angepasst. Die unterschiedlichen Meditationsmöglichkeiten sind eine Hilfe, um sich von gewohntem Denken zu befreien, übliche Bewertungen abzulegen und die Zukunft verändert zu sehen. Es soll ein Bewusstseinszustand erreicht werden, in dem eine tiefe Entspannung ermöglicht wird. Gleichzeitig möchte man aber ein waches Bewusstsein erreichen. In den heutigen verschiedenen Methoden gibt es zwei Gruppen, die passive Meditation und die aktive Meditation, bei der es körperliche Bewegungen oder auch lautes Sprechen dazu gehören.
Die passive Form wird meist als Erholung vorgezogen und von Buddha verkörpert. Im Gegensatz dazu, aber dennoch mit gleichem Ziel gibt es die Trance- und Ekstase-Techniken. Auch hier geht es um Bewusstseinserweiterungen. Medizinische und psychologische Absichten können mit den Meditationen verfolgt werden.
Die verschiedenen Entspannungstechniken sind heute Bestandteil vieler Therapien, gleich, ob körperlich oder seelischer Natur. Der meditative Zustand ist im Übrigen neurologisch an einer Veränderung der Hirnströme messbar. Die Atmung wird tiefer, der Herzschlag langsamer und die Muskelspannung weniger. Es gibt mehrere wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit der Wirkung auf Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen und andere Krankheitsbildern beschäftigen. Die Meditation hat zwar in den letzten Jahren einen regelrecht „modischen" Aufschwung genommen, dennoch kann davon ausgegangen werden, das die Möglichkeiten der Anwendung in den nächsten Jahren noch weitaus größer werden.