Hormone sind wichtige Botenstoffe der Fruchtbarkeit. Geschlechtshormone haben folgende Funktionen:
Einer der wichtigsten Gründe der Sterilität von Frauen sind Störungen im Hormonhaushalt.
Grundsätzlich kann jede Kinderwunschbehandlung ohne die Gabe von Hormonen durchgeführt werden. Durch die Hormontherapie ist allerdings die Chance auf den Erfolg einer Therapie deutlich erhöht, wenn mehr als eine Eizelle in dem Behandlungszyklus entsteht.
Die Medikamente helfen, den Zyklus zu normalisieren und die Chance für eine Schwangerschaft zu erhöhen. Sie sollen zudem die Eierstöcke anregen, sodass Eizellen reifen. Man bezeichnet diese Behandlung auch als ovarielle oder hormonelle Stimulation.
Eine Hormontherapie ist sinnvoll bei:
Ist trotz normaler Hormonwerte die Funktion der Eierstöcke eingeschränkt, so kann der natürliche Zyklus durch Medikamentengabe stimuliert werden. Ziel der Hormontherapie ist eine Stimulation der Eizellreifung bzw. des Eisprungs. Der optimale Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr (möglichst nahe am Eisprung) kann durch eine begleitende Ultraschallüberwachung ermittelt werden.
Wichtige Hormone zur Behandlung von Unfruchtbarkeit:
Durch die hohen Hormondosen können zudem zu viele Eizellen auf einmal reifen, so dass es zu Mehrlingsschwangerschaften kommen kann. Eine Mehrlingsschwangerschaft ist nicht nur eine psychische und finanzielle Belastung für die Eltern, sondern kann auch die Gesundheit von Mutter und Kind erheblich beeinträchtigen.
Wenn Arzt und Patientin sich für eine Hormonbehandlung entschieden haben, so beginnt diese meist am dritten Tag der Monatsblutung. Die Stimulation erfolgt entweder mit Tabletten und/oder direkt durch das Fruchtbarkeitshormon. Hierbei wird täglich eine bestimmte Menge des Fruchtbarkeitshormons gespritzt. Im Allgemeinen werden diese Präparate unter die Haut (in den Oberschenkel, die Bauchdecke oder die Hüfte) gespritzt. Es handelt sich um eine nahezu schmerzfreie Methode, die selbst erlernt werden kann.
Die Eizellreifung wird ab dem 8. Zyklustag mittels Ultraschall und eventuell Blutuntersuchungen kontrolliert. Dabei wird die Hormondosis dem Erfolg entsprechend angepasst. Ist der Follikel schließlich groß genug, so wird der Eisprung mit einem weiteren Hormon, dem humanen Choriongonadotropin (HCG), ausgelöst. Anschließend erfolgt die Befruchtung entweder mit Hilfe der Insemination oder durch Geschlechtsverkehr.
Die Erfolgsaussichten sind vor allem abhängig von der Art und der Schwere der Hormonstörung. Durch eine alleinige Hormontherapie ohne zusätzliche künstliche Befruchtung werden etwa 30 Prozent der Frauen schwanger.
Werden die Hormone nur zur Verbesserung der Eizellreifung gegeben, dann trägt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung komplett. Wird die Hormontherapie jedoch in Vorbereitung auf eine IVF oder ICSI gegeben, so muss die Hälfte der Behandlungskosten vom Paar selbst getragen werden.
Letzte Aktualisierung am 30.04.2021.