Seit 2007 ist es möglich gegen die Humanen Papilloma Viren 16 und 18 zu impfen. Die Impfung ist eine vorbeugende Maßnahme, die den Körper vor einer andauernden Infektion mit den Viren schütz. Die HPV-Typen 16 und 18 haben das höchste onkogene potential unter den humanen Papilloma-Viren, dass heißt, sie sind in der Lage, eine Krebserkrankung der Gebärmutter auszulösen. Sie sind für fast 75 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) verantwortlich.
Die Impfung gegen HPV wird in drei Einzeldosen in einem Abstand von etwa zwei bis drei Monaten verabreicht. Der Impfstoff wird in die Muskulatur des Oberarmes gespritzt. Studien müssen jedoch noch zeigen, ob nach einigen Jahren weitere Auffrischungsimpfungen erforderlich sind, um einen lebenslangen Schutz zu gewährleisten.
Diese Impfung richtet sich vor allem an junge Frauen und soll eine Entstehung von Gebärmutterhalskrebs (Cervixcarzinom) verhindern. Die Impfung wird für alle Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr empfohlen. Ziel dieser Empfehlung, die die ständige Impfkommission des Robert Koch Institutes (RKI) ausgesprochen hat, ist die Verringerung der Neuerkrankungen an Gebärmutterhalskrebs in Deutschland. Die Kosten für die Impfung werden für Mädchen in dieser Altersgruppe bereits von alle gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Aber auch Frauen, die älter als 17 Jahre sind können von der Impfung profitieren. Die Impfung könnte sie vor Infektionen mit HPV-Type schützen, mit denen sie aktuell nicht infiziert sind. Dies sollte im Einzelfall mit dem Frauenarzt besprochen werden.
In der Regel müssen die Kosten bei Frauen ab dem 17. Lebensjahr selbst getragen werden. Eine Impfdosis kostet etwa 160 Euro, wobei sich die Kosten für die komplette Impfung bestehend aus drei Einzeldosen auf etwa 480 Euro beläuft. Es kann sich im Einzelfall jedoch immer lohnen, eine mögliche Kostenübernahme individuell bei der jeweiligen Krankenkasse abzuklären.
Die Impfstoffe gegen HPV wirken nur vorbeugend. Das heißt, eine bereits bestehende Virusinfektion kann durch die Impfung nicht mehr beseitigt werden. Ebenso wenig können die Folgen der Infektion, wie beispielsweise der Gebärmutterhalskrebs mit der Impfung behandelt werden. Es ist jedoch noch nicht eindeutig geklärt, ob eine Impfung möglicherweise bei bereits infizierten Frauen die Virusmenge verringert und so das Krebsrisiko und die Gefahr chronischer Infektionen senkt.
Generell gilt der Impfstoff gegen HPV als sehr gut verträglich. Die häufigsten Nebenwirkungen, die bei mehr als zehn Prozent der geimpften Frauen auftreten, sind Hautreaktionen an der Einstichstelle, wie Rötungen, Schwellungen oder Druckschmerz. Auch eine vorübergehende Temperaturerhöhung wurde bei einigen der geimpften Frauen beobachtet. Nicht auszuschließen sind außerdem Übelkeit, Erbrechen, Schwindel oder Atembeschwerden nach der Impfung. In seltenen Fällen wurde auch von Ohnmachtsanfällen innerhalb eines Zeitraumes von 15 Minuten nach der Verabreichung des Impfstoffes berichtet.
Personen, bei denen im Vorfeld Allergien oder Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Bestandteile des Impfstoffes bekannt sind, sollten nicht geimpft werden. Auch bei Menschen mit Blutgerinnungsstörungen ist Vorsicht geboten, da es an der Einstichstelle zu Blutungen kommen kann. Die Impfstoffe gegen HPV enthalten nur leere Virushüllen (Eiweiß) und kein Erbmaterial der Viren. Sie sind deshalb nicht in der Lage, HPV-Infektionen auszulösen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Impfung gegen HPV fast vollständig vor einer andauernden Infektion mit den humanen Papilloma-Viren 16 und 18 schützt, und damit auch der Entstehung von Zervixkarzinomen vorbeugt. Geimpfte Frauen sind also erheblich weniger durch Gebärmutterhalskrebs gefährdet, als Ungeimpfte. Es konnte außerdem gezeigt werden, dass der Impfstoff Gardasil außerdem vor einer Infektion mit den HPV-Virustypen 6 und 11 schützt, die gutartige Genitalwarzen auslösen können.
Jedoch sollten Frauen auch nach der Impfung weiterhin regelmäßig zur Krebsfrüherkennungs-Untersuchung gehen, da das Zervixkarzinom in etwa 30 Prozent der Fälle auch durch andere HPV-Typen ausgelöst werden kann, die von der Impfung nicht erfasst werden. Somit besteht auch für Frauen, die die HPV-Impfung erhalten haben kein 100 prozentiger Schutz vor einer HPV-Infektion oder der Entstehung von Zervixkarzinomen.
Eine effektive Maßnahme zur Vorbeugung vor HPV-Infektionen im Genitalbereich ist die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr (safer sex). Dennoch garantiert ihre Anwendung keinen absoluten Schutz vor einer Ansteckung mit dem Virus. Mehrere Studien fanden außerdem ein geringeres Risiko für Gebärmutterhalskrebs bei Frauen, deren Partner beschnitten waren.
Letzte Aktualisierung am 26.04.2021.