Ambulante gynäkologische Operationen sind Eingriffe im Bereich der Frauenheilkunde (Gynäkologie), bei denen die Patientinnen noch am OP-Tag selbst wieder nach Hause gehen können und auch die Nacht vor der Behandlung zu Hause verbringen. Ambulantes Operieren, stationäre Versorgung und ambulante Versorgung sind je eine Säule unseres Gesundheitswesens. Ambulante operative Eingriffe sind in verschiedenen Bereichen der Medizin ein gängiges Verfahren, so auch in der Gynäkologie. Sie werden nicht nur in ärztlichen Praxen, sondern auch in Kliniken durchgeführt. Aus Sicht der Krankenkassen bieten ambulante Operationen den Vorteil, dass sie kostengünstig sind. Aus dem Blickwinkel vieler Patientinnen sind sie stationären Operationen vorzuziehen, weil sie keinen längeren Aufenthalt in der Klinik vorsehen. In Deutschland werden heutzutage ungefähr 37 Prozent der operativen Eingriffe ambulant durchgeführt.
Ob eine Operation ambulant erfolgen kann, hängt laut den Kriterien des Verbandes Ambulantes Operieren von folgenden Punkten ab:
Außerdem gibt es Kriterien zur Patientenerfassung (5.) und zur Entlassung (6.). Prinzipiell ist beispielsweise bei folgenden Operationen aus dem gynäkologischen Bereich ein ambulantes Vorgehen möglich:
Die Spiegelung der Gebärmutter (Hysteroskopie), beispielsweise
Laparoskopie (Bauchspiegelung), zum Beispiel
Operationen an der Brust (Mamma), beispielsweise
Letztendlich obliegt jedoch der Patientin zu entscheiden, ob eine Operation ambulant durchgeführt wird, oder nicht.
Selbst bei kleineren Eingriffen ist es notwendig, dass die Patientinnen nüchtern erscheinen. Das heißt, dass sie sechs bis acht Stunden vor dem Eingriff nichts mehr essen und nicht mehr rauchen dürfen. Es sollten dann nur noch klare Flüssigkeiten zu sich genommen werden. Zwei Stunden vor der Operation ist dann auch das Trinken einzustellen. Über die näheren Einzelheiten werden die Patientinnen aber rechtzeitig noch einmal vom Arzt aufgeklärt.
Die ersten Tage nach dem ambulanten Eingriff bedürfen einer ärztlichen Kontrolle. Dies gewährleistet unter anderem, dass nachträgliche Komplikationen schnell erkannt werden. Außerdem sollten die Patientinnen vor dem Eingriff dafür Sorge tragen, dass sie am Tag der Operation nicht alleine bleiben, sondern beispielsweise durch Angehörige betreut werden.
Der genaue Ablauf ist bei ambulant durchgeführten Eingriffen sehr unterschiedlich. Dies betrifft nicht nur das chirurgische Vorgehen, auch die Art der "Betäubung" ist verschieden. Bei manchen Operationen bleiben die Patientinnen bei Bewusstsein, werden aber schmerzunempfindlich gemacht. Bei anderen Eingriffen ist eine Vollnarkose vonnöten. Das bedeutet, dass die Patientinnen bei solchen Eingriffen nicht bei Bewusstsein sind. Außerdem wird die Schmerzwahrnehmung gehemmt und die Muskulatur lahmgelegt. Da dies auch die Atemmuskulatur betrifft, müssen die Patientinnen beatmet werden.
Wie bei allen Operationen gibt es auch bei ambulant durchgeführten Eingriffen gewisse Risiken. Wie wahrscheinlich Komplikationen sind, hängt unter anderem von der Art der Operation, von der Erfahrung des Operateurs und des Narkosearztes, sowie vom gesundheitlichen Zustand der Patientin ab.
Letzte Aktualisierung am 30.04.2021.