Die Nackenfaltenmessung, auch Nackendichtemessung, Nackenfaltentransparenzmessung oder Nackentransparenz-Screening genannt, ist eine besondere Form der Ultraschalluntersuchung. Bei dieser Untersuchung wird die so genannte Nackenfalte beim Ungeborenen gemessen.
Die Nackenfalte entsteht durch eine Flüssigkeitsansammlung im Nackenbereich des Ungeborenen, genau zwischen Haut und Weichteilen des Nackens. Gesucht wird nach möglichen Chromosomenabweichungen oder nach Herzfehlern. Wird hierbei ein bestimmter Grenzwert überschritten, so erfolgt in der Regel eine Überweisung an einen Spezialisten.
Eine einmalige Messung ist recht unzuverlässig und ergibt keine eindeutige Diagnose.
Wann wird die Nackenfaltenmessung durchgeführt?
Die Untersuchung erfolgt zwischen der 10. und 14. Schwangerschaftswoche, also meist beim ersten Routine-Ultraschall. Sie sollte bestenfalls in der 11. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden, da in diesem Zeitpunkt die Ergebnisse sehr viel aussagekräftiger sind. Auf dem Ultraschallbild erscheint die Flüssigkeit in der Nackenfalte durchsichtig (=Transparenz).
Der Grund dafür ist, das sich in diesen Wochen die Lymphgefäße und die Nierenfunktion entwickeln. Die Flüssigkeit kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht abfließen und führt zu einer Stauung bzw. Nackentransparenz. Diese Transparenz bildet sich im weiteren Verlauf wieder zurück, so dass die Messung zu einem späteren Zeitpunkt (und auch davor) nicht mehr aussagekräftig ist!
Sie sollte nur von Ärzten mit besonderer Qualifikation durchgeführt werden. Diese Untersuchung wird nur dann empfohlen, wenn bei der normalen Ultraschalluntersuchung Auffälligkeiten bemerkt wurden.
Wie sicher sind die Ergebnisse der Nackenfaltenmessung?
In der Regel weisen gesunde Babys meist eine Nackentransparenz von 1 - 2,5 Millimeter auf.
Ist die Nackenfalte dicker als drei Millimeter (> 6 mm= sehr stark erhöht), so weist dies auf ein erhöhtes Risiko von Chromosomenschäden wie z.B. Down-Syndrom oder Herzfehler hin. Bei 30 Prozent der Föten mit Down-Syndrom ist jedoch ein solches Nackenödem nicht erkennbar und anders herum werden viele Kinder mit „auffälligen" Werten gesund geboren. Eine verdickte Nackenfalte ist also nicht immer ein sicherer Hinweis, dass das Kind behindert sein wird.
Im Laufe der Entwicklung können sich diese Verdickungen wieder zurückbilden. Besteht jedoch der Verdacht auf eine Behinderung, so können weitere Untersuchungen wie z.B. die Fruchtwasseruntersuchung durchgeführt werden. Sinnvoll ist hierbei die Verbindung mit dem so genannten Triple-Test, bei der zusätzlich die Hormone (AFP, ß-HCG und Östradiol) im Blut der Mutter bestimmt werden. Eine endgültige Diagnose ist also allein durch eine Nackenfaltenmessung nicht möglich!
Wie wird die Untersuchung durchgeführt?
Die Untersuchung gehört nicht zu den normalen routinemäßigen Vorsorgeuntersuchungen während einer Schwangerschaft. Sie wird daher nur auf Wunsch der werdenden Mutter/Eltern durchgeführt. Mit einem Ultraschall wird die Nackenfalte entweder über die mütterliche Bauchdecke oder vaginal dargestellt und gemessen.
Welche Komplikationen können bei der Untersuchung auftreten?
Die Untersuchung birgt nicht mehr Risiken für Mutter und Kind, wie eine routinemäßig in der Vorsorgeuntersuchung durchgeführte Ultraschalluntersuchung. Die Patientin muss darüber aufgeklärt werden, dass eine Messung allein noch keine Diagnose darstellt und bei Verdacht eventuell weitere Untersuchungen ratsam bzw. durchgeführt werden sollten. Bei der Messung handelt es sich um eine statistische Wahrscheinlichkeitsrechnung, welches häufig zu falsch negativen und falsch positiven Ergebnissen führt.
Merke: Die Messung allein stellt keine Diagnose dar!
Wer trägt die Kosten für die Untersuchung?
Die Kosten werden von der Krankenkasse nicht übernommen und müssen von der Patientin selbst getragen werden.