In Deutschland nimmt die Zahl der Risikoschwangerschaften immer mehr zu, dies lässt sich unter anderem dadurch erklären, dass viele Paare heutzutage erst spät Kinder bekommen.
Eine Risikoschwangerschaft bedeutet natürlich nicht, dass immer eine akute Gesundheitsgefahr für die Schwangere und das Kind bestehen. Es muss nicht unbedingt zu Komplikationen im Schwangerschaftsverlauf kommen. Risikoschwangerschaft bedeutet lediglich, dass die Schwangerschaft besonders intensiv überwacht werden sollte.
Ziel der ärztlichen Betreuung ist die Erkennung von möglichen oder bereits vorhandenen Risiken für Schwangere und Kind. Solche Auffälligkeiten oder Verdachtshinweise werden in den Mutterpass eingetragen.
95 Prozent der Risikoschwangeren bringen, dank der heutigen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, gesunde Kinder zur Welt.
Allgemein wird eine Schwangerschaft dann als Risikoschwangerschaft bezeichnet, wenn folgende Kriterien vorliegen:
Im Falle eine Risikoschwangerschaft können mütterliche oder kindliche Komplikationen häufiger auftreten, so dass hier eine intensive Betreuung notwendig ist.
Eine Schwangerschaft wird als „Risikoschwangerschaft" bezeichnet wenn folgende Faktoren zugrunde liegen:
Sind bei der Patientin Risikofaktoren bekannt, so ist die Patientin in eine Risikosprechstunde zuzuleiten, wo die erforderlichen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen je nach Situation bis hin zur stationären Betreuung ergriffen werden können.
Die Krankenkassen übernehmen über die Standardleistungen hinaus weitere ärztliche Leistungen für Risikoschwangere. Unter Umständen sind im Falle einer Risikoschwangerschaft Spezialuntersuchungen notwendig.
Hierzu gehören:
Zudem sollte die Betreuung der Schwangerschaft mit einer besonderen Sorgfalt und engmaschiger erfolgen. Dazu gehört natürlich eine spezielle Erfahrung der Sie betreuenden Ärzte.
Bestehen Hinweise auf ein erhöhtes Risiko pränatal nachweisbarer genetischer Defekte, so sollte über die Möglichkeiten sowie die Vor- und Nachteile der pränatalen Diagnostik informiert werden. Gegebenenfalls kann eine genetische Beratung erfolgen und verschiedene diagnostische Verfahren empfohlen werden.
Die Ergebnisse werden im Mutterpass auf den Seiten fünf und sechs festgehalten. Die Fragebögen sind in Deutschland, im Vergleich zu anderen Ländern, sehr umfangreich, welches dazu führt, dass jede fünfte Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft eingestuft wird.
Liegt eine Risikoschwangerschaft vor, so werden die Kosten für weiterführende notwendige Untersuchungen wie Fruchtwasseruntersuchung oder die Kardiotokographie, von den Krankenkassen übernommen.
Letzte Aktualisierung am 30.04.2021.