Osteoporose (griechisch: osteon=Knochen, poros=Öffnung), oder Knochenschwund, ist eine schmerzhafte Erkrankung, bei der die Masse und Stabilität der Knochen gemindert ist. Infolge dessen kommt es zu einer mechanischen Instabilität und einer erhöhten Gefahr Knochenbrüche zu erleiden. Osteoporose ist die häufigste der Krankheiten, die Knochen befallen. Eine Osteoporose liegt wahrscheinlich dann vor, wenn der T-Wert bei der Knochendichtemessung unter -2,5 liegt. Dieser Wert gibt den Unterschied der Knochendichte zu einem gesunden Dreißigjährigen an.
Die Knochendichtemessung wird zur Diagnosefindung Osteoporose eingesetzt. Bei der Knochendichtemessung ist eine Untersuchung, bei der der Gehalt der Knochen an Mineralsalz gemessen wird. Das bedeutet letztendlich, dass mittels dieser Methode in etwa die Menge an Knochensubstanz in einem bestimmten Volumen ermittelt werden kann. Je höher die Dichte des Knochens, desto höher ist auch seine Stabilität. In der Medizin wird dieses Verfahren auch als Osteo-Densitometrie bezeichnet. Osteon ist das griechische Wort für Knochen, densus ein lateinisches Wort für Dichte und metron heißt auf Griechisch "das Maß".
Um den Wert der Knochendichte interpretierbar zu machen, muss man einen Vergleichswert haben, oder wissen, wie hoch die Dichte ursprünglich einmal bei dem jeweiligen Patienten war. Da aber letzteres in der Regel nicht bekannt ist, orientiert man sich an einem mit statistischen Methoden ermittelten Durchschnittswert. Dieser Durchschnittswert bezieht sich auf die Knochendichte eines gesunden dreißig Jahre alten Menschen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Knochendichte, ähnlich wie Körpergewicht und Körpergröße unter den Individuen schon von Natur aus unterschiedlich ist.
Die Knochendichtemessung wird insbesondere dann durchgeführt, wenn angenommen wird, dass ein Patient unter Osteoporose leidet. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass bei einer verminderten Dichte der Knochen nicht unbedingt eine Osteoporose vorliegt. Es gibt eine Reihe von Krankheiten, die mit einem erniedrigten Knochenmineralgehalt einhergehen und ebenfalls abgeklärt werden müssen.
Weitere Gründe für die Bestimmung der Knochendichte können sein:
Die Knochendichtemessung wird in der Regel nur dann von gesetzlichen Krankenkassen getragen, wenn sich der Patient mindestens einmal ein Knochen wegen der Osteoporose gebrochen hat.
Es gibt verschiedene Methoden die Knochendichte eines Patienten zu bestimmen. Die einzelnen Verfahren unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Kosten, die Ergebnisse, die durch die einzelnen Messungen erzielt werden, sind auch unterschiedlich aussagekräftig. Die meisten Arten der Osteo-Densitometrie beruhen auf dem recht einfachen Prinzip der Abschwächung von Röntgenstrahlen durch den Knochen. Diese Strahlung wird in der Untersuchung durch den Oberschenkel, oder die Lendenwirbelsäule geschickt. Röntgenstrahlen sind elektromagnetische Wellen. Je dichter nun der Knochen ist, desto mehr wird die Intensität der Röntgenstrahlen im Knochen abgeschwächt. Die Schwächung der Strahlung kann dann gemessen werden. Derzeit wird auch versucht die Knochendichte mit Ultraschallwellen zu messen.
Die möglichen Verfahren die Knochendichte zu messen sind:
Patientinnen, die schwanger sind, sollten ihren Arzt vor der Untersuchung mit Röntgenstrahlen auf jeden Fall darüber informieren. Bei Schwangeren sollten nämlich Röntgenuntersuchungen allgemein vermieden werden, um das Kind nicht zu gefährden. Prinzipiell gilt bei jeder Röntgenuntersuchung, dass es für sie eine sehr sorgfältige Indikationsstellung bedarf. Dies bedeutet unter anderem, dass sich der durchführende Arzt darüber Gedanken machen muss, ob es bei gegebener Problemstellung eine andere, eventuell bessere Untersuchung gibt, die vielleicht weniger Risiken birgt und ein genauso gutes Ergebnis bringt. Dieses Prinzip ist die sogenannte "Rechtfertigende Indikationsstellung", die in der Röntgenverordnung festgeschrieben ist.
Die Osteoporoseuntersuchung mithilfe der Knochendichtemessung dauert in der Regel nicht mehr als eine viertel, bis eine halbe Stunde. Je nachdem welche Methode der Messung angewandt werden soll, legt sich der Patient unter das entsprechende Untersuchungsgerät. Bei der Untersuchung dann selbst sollte er sich möglichst nicht bewegen, muss aber ansonsten nichts tun. Zur möglichen Feststellung einer Osteoporose wird die Dichte des Knochens wie schon oben besprochen entweder am Oberschenkel gemessen, oder aber an der Lendenwirbelsäule.
Die einzelnen Verfahren der Messung der Knochendichte sollen im Folgenden noch einmal kurz erläutert werden:
Bei dieser Methode wird die Knochendichte gemessen, indem man die Abschwächung der Röntgenstrahlung ermittelt und daraus dann den Wert der Knochendichte errechnet. Die gängige Form dieses Verfahrens ist heutzutage die Doppel-Energie-Röntgen-Absorptiometrie. Eine Abkürzung dafür ist DXA, beziehungsweise DEXA, was wiederum für die englische Bezeichnung dual-energy-xray-absorptiometry steht. Dieser " Ableger" der Röntgen-Absorptiometrie hat den Vorteil, dass damit eine sehr genaue Messung erfolgen kann. Zudem ist die Strahlungsbelastung für den Patienten dabei vergleichsweise relativ gering. Eine weitere, in heutigen Zeiten kaum mehr angewendete Form, ist die Einzel-Energie-Röntgen-Absorptiometrie, oder kurz SXA. Die DXA kann als Weiterentwicklung der SXA angesehen werden. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der Eigenschaften der verwendeten Röntgenstrahlung.
Bei diesem Verfahren, das auch kurz QCT genannt wird, wird eine geschichtete Röntgenaufnahme von der Lendenwirbelsäule erstellt. Hierdurch können die Messung der Knochendichte im Innern des Knochens und die Messung der Knochendichte an der Oberfläche des Knochens einzeln erfolgen. Das ist deswegen von Vorteil, weil die Stoffwechselaktivität im Innern größer ist, an der Oberfläche kleiner. Aus diesem Grund lassen sich Veränderungen der Aktivität bei dieser Methode besonders leicht ausmachen. Der erhebliche Nachteil dieser Methode ist, dass sie für den Patienten eine sehr hohe Strahlenbelastung bedeutet und nicht so genaue Ergebnisse erzielt wie die Röntgen-Absorptiometrie. So wird verständlich, dass sie nur in Einzelfällen einmal Anwendung findet.
Dieses Verfahren, auch QUS genannt, befindet sich aktuell noch auf dem Prüfstand und gehört bis heute nicht zu den Standartmethoden der Messung der Knochendichte. Hierbei werden nicht Röntgenstrahlen, sondern Ultraschallwellen benutzt. Gemessen wird in einem ersten Schritt, wie sehr die Ultraschallwellen im Knochen abgeschwächt werden. In einem zweiten Schritt wird dann bestimmt, wie schnell sich die Ultraschallwellen im Knochen ausbreiten. Der herausragende Vorteil der Ultraschallmessung ist, dass diese Untersuchung für den Patienten keine Strahlenbelastung bedeutet.
Diese Möglichkeit der Osteo-Densitometrie ist prinzipiell nichts anderes, als das Verfahren der Einzel-Energie-Absorptiometrie, Doppel-Energie-Photonen-Absorptiometrie, oder aber der peripheren Computertomograhie. Hier wird allerdings die Messung der Dichte des Knochens nicht an der Lendenwirbelsäule, oder am Oberschenkelknochen, sondern in der Regel am Unterarm vorgenommen. Das Problem dieser Art der Knochendichtemessung ist, dass sie nicht an den Knochen erfolgt, bei denen eine Aussage über die Knochenbrüchigkeit besonders bedeutsam wäre.
Bei vorliegen einer Osteoporose treten häufig an den Wirbelkörpern charakteristische Brüche um Umbauvorgänge auf, an denen die Osteoporose erkannt werden kann.
Der Mineralsalzgehalt der Knochen kann durch ein normales Röntgenbild allerdings nicht ermittelt werden. Die gängige Röntgenuntersuchung wird daher vor allem bei dem Verdacht eines Knochenbruchs und bei starken Knochenschmerzen angewandt.
Alle Ergebnisse, die mit den verschiedenen Methoden ermittelt wurden, werden als T- und Z-Werte angegeben. Der T-Wert sagt aus, wie weit der Wert, der bei dem jeweiligen Patienten gemessen wurde, von dem Wert eines gesunden Dreißigjährigen differiert. Der Z-Wert gibt an, wie weit der gemessene Wert von Werten von Vergleichspersonen abweicht, die genauso alt und gesund sind.
Als Anhaltspunkte für den T-Wert gilt:
Bei den Verfahren der Knochendichtemessung treten in der Regel keine Komplikationen auf.
Für eine genauere Untersuchung des Knochens kann eine Knochenbiopsie vorgenommen werden. Das bedeutet, dass man ein winziges Stück Knochen mit einer speziellen Nadel zur weiteren Diagnostik entnimmt.
Letzte Aktualisierung am 20.04.2021.