Im Verlauf einer Schwangerschaft kann sich die Position des ungeborenen Kindes oft sehr stark verändern. Fast alle Kinder befinden sich bis zur Geburt in verschiedenen Lagen und Positionen im Mutterleib. Entscheidend ist, dass sich das Kind rechtzeitig vor der Geburt in die richtige Lage dreht. Die günstigste Position des Kindes für einen unkomplizierten Verlauf der Entbindung ist die so genannte Hinterhauptslage.
In seltenen Fällen kann es im Verlauf einer Schwangerschaft vorkommen, dass das Kind nicht längs in der Gebärmutter liegt sondern schräg oder gar quer. Der Kopf und der Steiß des Kindes sind dann seitlich zu tasten. Während das kleine Becken der Mutter leer ist.
Die Schräglage eines Kindes kann anhand des so genannten Leopoldschen Handgriffes festgestellt werden. Dabei wird die Gebärmutter von außen abgetastet um so die Position des Kindes zu ermitteln. Eine Ultraschalluntersuchung kann zusätzliche Hinweise zur Lage des Kindes geben.
Wann kann es zu einer Schräglage kommen?
Eine Fehllage des ungeborenen Kindes im Mutterleib in Form einer Schräg- oder Querlage kann entstehen, wenn das Kind zu viel oder aber zu wenig Bewegungsfreiheit in der Gebärmutter hat. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Mutter unter gutartigen Tumoren im Bereich des Beckens leidet. Auch bei Mehrlingsschwangerschaften besteht für die ungeborenen Kinder häufig Platzmangel, der eine Querlage begünstigt.
Oft kommt es auch bei spontanen Zwillingsgeburten vor, dass das zweite Kind vorübergehend quer in der Gebärmutter liegt. Zudem wird vermutet, dass psychische Konfliktsituationen der Mutter am Ende der Schwangerschaft zur Entstehung einer Schräg - oder Querlage des Kindes beitragen können.
Können bei einer Schräglage Komplikationen auftreten?
Eine Fehllage des ungeborenen Kindes in Form einer Schräg- oder Querlage kann die Durchblutung des Mutterkuchens (Plazenta) verringern. Damit wird auch die Versorgung des Kindes im Mutterleib eingeschränkt. Es besteht zudem die Gefahr, dass bei einsetzender Wehentätigkeit und Blasensprung die Nabelschnur oder ein Arm des Kindes vorfallen können. Das Kind wird dann mit der Schulter auf das Becken gedrängt und hat dort keine Chance mehr, in des Geburtskanal geschoben zu werden.
Zudem kann es zu Wehenstörungen und verlängerte Geburtsverläufen kommen, wenn das ungeborene Kind in sich einer Schräglage befindet. Dies bedeutet eine große Gefährdung für Mutter und Kind.
Was kann im Falle einer Schräglage unternommen werden?
Es kommt nur sehr selten vor, dass eine falsche Lage im Mutterleib noch bei Beginn der Geburt besteht. Jedoch besteht im Falle einer Fehllage bei der Geburt ein erhöhtes Risiko für Mutter und Kind. Fehllagen des ungeborenen Kindes kommen wesentlich häufiger bei Mehrlings-schwangerschaften vor, also bei Schwangerschaften mit Zwillingen oder Drillingen. Die Mehrlinge haben weitaus weniger Platz in der Fruchtblase, daher ist eine Drehung der Kinder manchmal nicht mehr möglich.
Im Falle einer Schräg- oder Querlage des ungeborenen Kindes kann unter Bereitschaft für einen Kaiserschnitt versucht werden, das Kind in die richtige Lage zu drehen. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn die Fruchtblase noch intakt ist. Eine natürliche Geburt eines Kindes in Schräglage ist nicht möglich. Trotz erfolgreicher Wendung eines Kindes kann es jedoch im weiteren Verlauf der Schwangerschaft zu Komplikationen kommen.
Dazu zählen beispielsweise ein schleppender Geburtsverlauf und schlechte Herztöne des Kindes. Mit geburtshilflichen Maßnahmen, wie eines Saugglocke oder einer Zange, kann der Austritt des Kindes aus dem Geburtskanal eventuell erleichtert werden. Für diese Maßnahmen muss der Muttermund jedoch vollständig geöffnet und die Fruchtblase muss geplatzt sein. Der Kopf des Kindes muss sich außerdem in der richtigen Lage in der Beckenmitte befinden. Bleiben diese Maßnahmen ohne Erfolg, muss ein Kaiserschnitt erfolgen.
Auch wenn die Drehung des Kindes nicht gelingt, wird etwa zwei bis drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin ein Kaiserschnitt vorgenommen um das Kind zu entbinden. Eine Schnittentbindung bedeutet jedoch meist ein höheres Risiko für Mutter und Kind, als eine natürliche Geburt.
Einige Mütter versuchen auch selbst das Kind zu einer Drehung zu bewegen. Spezielle Gymnastikübungen oder einfach Zusprache an das Kind sollen laut Naturmedizinern die Drehung begünstigen. Nicht immer sind diese Methoden erfolgreich und es muss doch ein Kaiserschnitt erfolgen.