Eine Migräne betrifft heute schon bis zu zehn Prozent der Bevölkerung und lässt die davon betroffenen nicht nur körperlich leiden, da auch die Lebensqualität durch die heftigen und anhaltenden Kopfschmerzen eingeschränkt wird. Doch wie nun eine Studie plastischer Chirurgen des University Hospitals Case Medical Centers (Cleveland/Ohio) in ihren Ergebnissen offenbaren ließ, scheint es eine recht wirkungsvolle Methode zu geben, die Betroffenen eine deutliche Linderung der Migräneanfälle bescheren kann.
Liften der Stirn bekämpft die Migräne
Im Rahmen dieser Studie wurden die Migräne-Patienten eines Stirn-Liftings unterzogen. Hierbei konnten die Mediziner feststellen, dass sich nach der Straffung der Stirn die Beschwerden deutlich abgeschwächter oder gar gänzlich verschwunden aufzeigten. Bei dieser Behandlungsmethode zeigt sich demzufolge eine ähnliche Wirkung auf eine Migräne, wie es bereits bei einer Unterspritzung mit Botulinumtoxin der Fall ist. Verantwortlich für den "heilenden" Effekt sind hierbei die Triggerpunkte, welche bei Botox ebenso inaktiviert werden als auch bei den durchgeführten plastischen Operationen an der Stirn.
Nach Ansicht der Experten wird der positive Verlauf einer Migräne-Erkrankung durch eine derartige Operation deshalb unterstützt, da mittels des Skalpells mimische Muskelkontraktionen nicht mehr möglich sind und somit die Trigeminusnervenfasern zur Ruhe gelangen. Bei den Studienteilnehmern konnten frontale, okzipitale und auch temporale Triggerpunkte vor der Behandlung lokalisiert werden. Solche Punkte sind bei Migräne-Patienten sehr oft zu diagnostizieren und sprechen auch bei Botox-Behandlungen bestens an. So scheint es denn, dass mit einem Stirn-Lifting und der Stilllegung der darunter befindlichen Muskulatur eine Art Entspannungszustand erreicht wird, der sich schlussendlich heilend auf die vorhandenen Migräne-Beschwerden aufzeigt bzw. auch aufzeigen kann, denn nicht bei allen Betroffenen zeigt solch eine OP eine Wirkung.
Wirksam kann sich das Lifting dann erweisen, wenn Patienten zuvor mit einer Botox-Behandlung schon gute Erfahrungen hinsichtlich der Migräne gemacht haben. Da eine Unterspritzung immer wieder wiederholt werden muss, könnte sich dann mitunter ein chirurgischer Eingriff als eine dauerhafte Lösung anbieten.