In einem Zeitraum von wenigen Tagen bis zwei Wochen vor der Regelblutung leiden bis 50 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter an multiplen Beschwerden, dem so genannten prämenstruellen Syndrom (PMS). Einige Tipps helfen, die Zeit „vor den Tagen" zu erleichtern.
Der Östrogenspiegel, also die Konzentration der weiblichen Sexualhormone, sinkt vor Eintreten der Blutung ab. Sportliche Betätigung kann hier Abhilfe schaffen, indem sie den Hormonhaushalt reguliert und für bessere Stimmung und ein angenehmeres Körpergefühl sorgt. Wer regelmäßig Ausdauersport wie Radfahren, Joggen oder Schwimmen betreibt, dem geht es auch während der PMS-Phase deutlich besser. Auch sanftere Bewegungsabläufe, wie zum Beispiel das schonende Luna-Yoga, sorgen bereits für eine deutliche Verbesserung. Zuletzt regt auch Sex den Hormonspiegel an und entspannt und lockert den Unterleib.
Während des PMS kann selbst angewandte Akupressur die Beschwerden lindern. Dabei die Ohrmuscheln von oben nach unten sanft massieren. Auch das sanfte Umkreisen des Bauchnabel mit der flachen Hand kann mehrmals täglich zur Erleichterung des Unwohlseins führen. Die chinesische Heilkunde vermutet hier den Sitz des Energiezentrums des Körpers. Heilpflanzen können die einzelnen Beschwerden des prämentstruellen Syndroms lindern. Zum Beispiel kann Mönchspfeffer gegen Spannen in der Brust, Wasseransammlungen sowie Rücken- oder Kopfschmerzen helfen, indem er das Gleichgewicht der Hormone wiederherstellt und die Östrogenproduktion anregt. Die Wirkung des Mönchspfeffers setzt aber nicht sofort ein. Nur eine nachhaltige Anwendung über mehrere Monate hinweg führt wissenschaftlich nachweisbar zum Erfolg. Darüber hinaus gibt es noch andere empfohlene Vertreter der Naturheilkunde: Ein Tee mit Frauenmantelkraut hilft bei der Regulierung des Zyklus, Melisse und Johanniskraut beruhigen die Nerven und hellen die Stimmung auf.
Wie bei so vielen Leiden spielt auch vor und während der PMS-Phase die Ernährung eine entscheidende Rolle. Heißhungerattacken sollte man nicht dadurch nachgehen, dass man Junkfood in sich hineinschiebt und sei die Chips-Tüte oder die Tafel Schokolade auch noch so verlockend. Vollkornbrot oder Wildreis bieten eine längere Sättigung und sorgen dafür, dass der nächste Hungeranfall länger auf sich warten lässt. Auch Vitamin B6, Magnesium, Kalzium und Vitamin D helfen gegen Beschwerden des PMS. Letzteres bildet sich übrigens bei einem Aufenthalt im Tageslicht. Und ein Spaziergang im Freien sorgt darüber hinaus ohnehin für bessere Laune.
Die Homöopathie kennt auch einige nützliche Mittel gegen die PMS-Symptome. So lindern Hundsmilch-Globulis das unangenehme Brustspannen, während Alpenveilchen gegen migräneartigen Kopfschmerz helfen. Bei Stimmungstiefs und Antriebslosigkeit kann Traubensilberkerze Abhilfe schaffen. Bauchkrämpfe lassen sich zudem mit Aromawickeln behandeln. Ein warmes, angefeuchtetes Tuch wird hierzu mit wenigen Tropfen vom Öl der Melisse oder des Lavendels benetzt und zur Entspannung auf den Bauch gelegt.
Die Antibabypille, die ja dieser Tage ihren fünfzigsten Geburtstag feiert, eignet sich dazu, bei durchgehender Einnahme die Periode bis zu einem halben Jahr hinauszuzögern. Dies, so Experten, sei bei den heutigen Präparaten völlig unbedenklich. In dem so erzeugten verlängerten Zyklus spielen PMS-Symptome keine Rolle mehr. Der Frauenarzt kann alternativ ein Gelbkörperhormon verschreiben, welches den Hormonhaushalt wieder in sein Gleichgewicht bringt. Eingenommen wird es in der zweiten Hälfte des Zyklus.
Letzte Aktualisierung am 02.06.2010.