Eifersucht ist ein Faktor, an dem viele Beziehungen scheitern. Sie kann in übertriebenem Maße eine funktionierende Partnerschaft vergiften und schlussendlich zerbrechen lassen. Doch einige Menschen finden die wohl dosierte Eifersucht des Partners anregend, weil sie sich dadurch mehr wertgeschätzt fühlen. Kurz gesagt: Eifersucht ist immer eine Gratwanderung zwischen prickelnden Gefühlen und einem Beziehungsdesaster.
Zu dem Gefühl der Eifersucht gehören zwei Teile: Zunächst zeigt sich durch sie die Angst, den Partner zu verlieren. Zum Zweiten - und das wird als nicht minder verletzend empfunden - versetzt es dem Selbstvertrauen einen erheblichen Dämpfer, wenn der oder die Geliebte eine andere Person einem selbst vorzieht. Oft genügt bereits ein kleiner Verdachtsmoment, um diese Gefühlsmischung auszulösen. Doch auch wenn man nicht vermutet, dass der Partner fremdgeht, kann es zu leichten Eifersuchtsmomenten kommen. Dies ist dann aber häufig völlig natürlich und zeigt schlicht, dass einem die Beziehung wichtig ist. Der andere Part kann sich dann glücklich schätzen, weil gesunde Eifersucht ein Zeichen echter Zuneigung ist.
Die krankhafte Eifersucht aber führt auf beiden Seiten zu erheblicher Unzufriedenheit und sorgt häufig für - meist völlig unnötige - Streitsituationen. Denn Eifersüchtige neigen dazu, den Partner einer strengeren Kontrolle unterwerfen zu wollen, ihn „an der kürzeren Leine zu halten" und so ein Gefühl der Enge zu erzeugen, die am Ende gar dazu führt, dass der Partner sich tatsächlich jemand anderem zuwendet und die Beziehung scheitert. Dabei ist gerade Freiraum in einer Partnerschaft wichtig. Wer Freiheiten hat und sich nicht eingeengt fühlt, neigt eher nicht dazu, den Partner zu betrügen.
Wer unter seiner eigenen Eifersucht leidet und erkennt, dass er oder sie ein Problem hat, sollte versuchen, dem Partner zu vertrauen. Liebe hat immer auch etwas damit zu tun, dem anderen Part einen Vertrauensvorschuss zu gewähren und zu hinterfragen, ob es denn überhaupt einen objektiven Anhaltspunkt dafür gibt, misstrauisch und - ja - eifersüchtig zu sein. Fehlt ein solcher Grund, sollte man sich einfach mit der Möglichkeit abfinden, dass der Partner treu ist und man sich schlicht keine Sorgen zu machen braucht. Vielleicht liegt die Eifersucht dann in mangelndem Selbstwertgefühl. Wer sich selbst unattraktiv oder langweilig findet, neigt möglicherweise dazu, die eigenen Vorzüge nicht zu erkennen, die der Partner an einem liebt. „Den habe ich gar nicht verdient." - „Wie kann die mich denn toll finden?" Solche Gedanken zeugen von geringem Selbstvertrauen und führen nicht selten dazu, die eigentlich glückliche und harmonische Beziehung und die Motive des Partners oder der Partnerin in Frage zu stellen.
Ohne wirkliche Beweise oder zumindest triftige Anhaltspunkte sollte man mit echter, ernst gemeinter Eifersucht vorsichtig sein, um die Beziehung nicht zu gefährden, indem man den Partner unnötig einengt und kontrolliert. Oft hilft es, die Situation einmal nüchtern mit etwas Abstand zu betrachten und kritisch zu hinterfragen, wo die Gründe für die aufkeimende Eifersucht wirklich liegen. Viele Verdachtsmomente lassen sich möglicherweise einfach aufklären, indem man miteinander spricht. Das ist übrigens auch ein weit verbreitetes Übel für Beziehungen: mangelnde Kommunikation.
Letzte Aktualisierung am 16.03.2011.