Nicht umsonst gilt die Sucht nach dem Besitz möglichst zahlreicher Handtaschen als zweithäufigster Fetisch vieler Frauen. (Auf dem ersten Platz steht selbstverständlich ein schickes Paar Schuhe. Oder eben ganz viele Paare.) Die richtige Handtasche ist anlassbezogen, passt zum Outfit und zu den jeweiligen Bedürfnissen. Für die einzelnen Lebenslagen hat Frau in der Regel die passende Tasche im Schrank - oder zu gegebener Zeit dann eben am Arm. Vom kleinen Etui, passend zum Abendkleid bis hin zur Riesenhandtasche aus edlem Leder ist alles denkbar.
Doch nicht jeder Taschentyp gleicht dem anderen. Während die eine Frau ihre Lieblingstasche hegt und pflegt, mit ihr durch gute und schlechte Zeiten geht und sich schließlich - wenn überhaupt - nur unter Tränen von ihr trennen kann, wenn sich auch die letzte Naht in Wohlgefallen aufgelöst hat, läuft das andere Extrem jedem Modetrend in Sachen Handtasche hinterher und stattet sich regelmäßig mit dem aktuellen Topmodell aus.
Und was ist drin in der Tasche? Studien zufolge wissen viele Frauen das nicht einmal selbst. Zunächst ausgestattet mit allerlei Nützlichem (und sicher auch Nutzlosem), entwickelt der Inhalt einer echten Damenhandtasche früher oder später ein Eigenleben und entwickelt sich zu einem bunten Sammelsurium an scheinbar Aufbewahrenswertem. Frauen wissen, dass wenn man denn mal auf der Suche nach etwas Bestimmten ist, man es in dem jeweiligen Moment sicher nicht oder nur nach langem Suchen findet. Auch hierzu gibt es angeblich wissenschaftliche Untersuchungen, die attestieren, Frau verbringe im Schnitt mehr als zwei Monate ihres Lebens damit, ihre Handtasche auf der Suche nach irgendetwas oder dem verzweifelten Versuch einer dringend nötigen Inventarisierung ihres Inhaltes zu durchwühlen.
Die gleiche Studie kommt übrigens zu der Erkenntnis, dass Italienerinnen die leidenschaftlichsten Taschensammlerinnen sind. Bis zu 60 Exemplare sollen im Schrank einer italienischen Frau stehen. Frauen hängen eben an ihren Handtaschen und mögen es überhaupt nicht, wenn jemand unerlaubt in diesen wohl gehüteten Teil ihrer Privatsphäre eindringt, nur um sich ein Papiertaschentuch oder eine Lutschpastille zu genehmigen. Insbesondere Männern ist von der Begehung eines derartigen Fauxpas dringend abzuraten. Dieser Text über die intime Beziehung von Frauen zu ihren Handtaschen wurde übrigens, man glaubt es kaum, von einem Mann verfasst. Echte Handtaschenfetischistinnen mögen es demselben nachsehen. Immerhin gibt es ja auch Herrenhandtaschen.
Letzte Aktualisierung am 27.05.2011.