Die Suche nach der Liebe im Internet ist heute weit verbreitet. Neben dem Arbeitsplatz und dem Freundeskreis steht das World Wide Web bei der Partnersuche an dritter Stelle. Rund acht Millionen Singles in Deutschland sind bei einer online-Partnerbörse wie Friendscout 24, Elitepartner oder Parship angemeldet. Doch sich per Mausklick verlieben, geht das wirklich?
Längst sind die Zeiten vorbei, da man hinter vorgehaltener Hand erzählen musste, dass man im Internet auf Männersuche geht. Wer sich heute bei einer Partnerbörse registriert, der hat nichts mehr von einem verzweifelten Mauerblümchen. Nicht selten sind es erfolgreiche Karrierefrauen, denen im realen Leben die Zeit fehlt, Männer kennenzulernen.
Das Internet hat die Partnersuche scheinbar vereinfacht. Die ersten Schritte bei den großen Partnerbörsen sind in der Regel kostenlos: Registrieren, einen Fragebogen ausfüllen, eine Profilbeschreibung verfassen, ein Foto einstellen und schon geht die Partnersuche online. Das Computerprogramm des Anbieters vergleicht die Ergebnisse des Fragebogens mit denen anderer Mitglieder und binnen weniger Minuten ist eine Liste von potenziellen Traumpartnern gefunden.
Möchte man Kontakt aufnehmen, wird man jetzt zur Kasse gebeten. Andererseits: würde man in Bars, Diskotheken oder im Fitnessstudio aktiv auf Partnersuche gehen, würde man für Drinks & Co. auch Geld ausgeben. Ein paar Euro Mitgliedsbeitrag an die Betreiber der Partnerbörse könnten da durchaus eine lohnende Investition in eine Zukunft zu zweit darstellen.
Doch der Prozess des Kennenlernens ist ein anderer als im realen Leben. Bevor man sich gesehen hat, tauscht man E-Mails und chattet miteinander. Manch einer schätzt gerade dieses intellektuelle Vorspiel. Allerdings besteht auch immer die Gefahr, dass ein einziger falsch interpretierter Satz schon das Ende bedeutet. Man wird von der Liste gelöscht, der Kontakt ist beendet, bevor es überhaupt zum ersten Date kommt.
Eines sollte man bei der Partnersuche im Internet keinesfalls sein: leichtgläubig. Sicher sind eine Menge ernsthaft suchender Singles im Word Wide Web unterwegs, aber man sollte auch immer mit dem Gegenteil rechnen. Damit, dass Fotos gefälscht sind, der Familienstand nicht der Wahrheit entspricht oder jemand gleich unter mehreren Namen mit unterschiedlichen Identitäten unterwegs ist.
Kann optimales Matching wirklich Lebensglück garantieren? Der Computer kann Partnervorschläge machen, verlieben muss man sich immer noch selbst. Denn die Schmetterlinge im Bauch kann man nicht online bestellen. Und Liebe kann man auch nicht alleine aus verstandesmäßigen Suchkriterien heraus generieren. Mit einer gewissen Lebenserfahrung weiß man, dass die Liebe nicht unbedingt dahin fällt, wo die Vernunft sie verorten möchte. Das war damals so, als die Eltern den entsetzlich langweiligen Nachbarsjungen für eine gute Partie hielten. Und das ist heute nicht anders.
Man kann jedoch durchaus die große Liebe im Internet finden. Und gerade für schüchterne Zeitgenossen ist die Hürde der ersten Kontaktaufnahme wesentlich leichter zu nehmen. Partnerbörsen sind eine alternative Möglichkeit, den Traummann kennenzulernen. Das hindert einen ja nicht daran, auch im realen Leben die Augen weiterhin offenzuhalten.
Letzte Aktualisierung am 15.03.2012.