Ein Babyschlafsack hat wenig gemein mit Schlafsäcken für Erwachsene. Vor allem muss er eine ganze Reihe von Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen erfüllen. Damit sorgt er nicht nur für Schlafkomfort, sondern für Gesundheit und Sicherheit des Kindes.
Daher haben Babyschlafsäcke einen Halsausschnitt und Öffnungen für die Ärmchen – so bemessen, dass Baby zwar nicht eingeengt wird, aber auch nicht in den Schlafsack hineinrutschen kann. Wichtig ist vor allem die richtige Größe: Wird der Schlafsack „auf Zuwachs“ gekauft, steigt die Gefahr des Verwickelns. Maximal 15 cm Platz darf daher am unteren Ende für die Füßchen bleiben.
Im Schlafsack wird Baby gleichmäßig warm gehalten, da es sich nicht versehentlich freistrampeln kann. Der Schlafsack wird selbstverständlich je nach Jahreszeit und Temperatur ausgewählt. So verhindert man Überwärmung.
All diese Eigenschaften senken nachweislich das Risiko des „plötzlichen Kindstodes“. Noch immer trägt vor allem dieses Phänomen zur Kindersterblichkeit bei, so Professor Joachim Dudenhausen, Direktor der Klinik für Geburtsmedizin an der Berliner Charité. Wer in der Charité zur Welt kommt, darf neuerdings seinen ersten kleinen Schlafsack gleich mit nach Hause nehmen. Dies ist Teil einer Aktion, die Eltern und auch Krankenhäuser für SIDS sensibilisieren sollen - die Abkürzung steht für „sudden infant death syndrom“, den plötzlichen Säuglingstod.
Bislang konnte nicht geklärt werden, warum völlig gesunde Babys quasi im Schlaf sterben. Kleine Jungen und Kinder zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat sind offenbar besonders gefährdet, doch selbst Einjährige sind noch nicht völlig außer Gefahr.
Allmählich kristallisieren sich jedoch zwei wirksame Vorbeugungsmaßnahmen heraus:
Durch Beachtung dieser Regeln konnte die Zahl der SIDS-Fälle seit 1988 erheblich gesenkt werden. Die GEPS, die Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod Deutschland führt derzeit Kampagnen durch, die die Verwendung von Babyschlafsäcken in Krankenhäusern, Kliniken und Privathaushalten durchsetzen sollen.
Öko-Test nahm aktuell 20 Babyschlafsäcke in Punkto Sicherheit, Funktionalität, Qualität des Materials und Schadstoffbelastung unter die Lupe. Ein "Sehr gut" vergab Öko-Test in keinem Fall. Zum Kauf empfohlen wurden nur sechs Produkte. Bedenkliche Farbstoffe, Aufheller oder Ersatzweichmacher an Stellen mit Hautkontakt belasten schon bei der Herstellung die Umwelt, und setzen bei Speichel- oder Schweißkontakt zum Teil Allergene frei. Klemmgefahr durch nicht abgedeckte, schlecht positionierte Reißverschlüsse oder ein ungünstiger Schnitt führten ebenfalls zu Minuspunkten. Hier haben die Hersteller der Babyschlafsäcke noch Nachholbedarf, um diesen buchstäblich lebenswichtigen Teil der Babyausstattung zu perfektionieren.
aktualisiert am 17.06.2014