Unter Schläfrigkeit und Antriebslosigkeit im Herbst und Winter leiden viele Menschen, die sonst beschwingt und optimistisch sind. Der Hauptauslöser ist nicht etwa eine drohende Erkrankung, sondern die verkürzte Tageslichtspanne ab Oktober und November. Je mehr dunkle Stunden der Tag-Nacht-Rhythmus hat, desto mehr Melatonin, Schlafhormon, produziert das Gehirn, desto größer das Schlafbedürfnis. Entsprechend kommt man im Frühjahr und im Sommer früher, schneller und leichter aus den Federn als in der dunklen Jahreszeit.
Wie gingen die Menschen vor dem Zeitalter des elektrischen Lichts mit diesem Jahreszeitenwechsel um? Sie folgten dem von der Natur vorgegebenen Takt und gingen jeweils buchstäblich mit den Hühnern zu Bett. Im Winter schlief man ausgiebig, im Sommer entsprechend weniger, nutzte dafür aber das Tageslicht für alle anstehenden Arbeiten.
Die Natur des Menschen bestimmt nach wie vor über diesen saisonalen Wechsel. Damit muss man sich ein Stück weit abfinden und es im Winter eben etwas gemächlicher angehen.
Doch wenn die Herbststimmung, die kürzer werdenden Tage und die langsamere innere Uhr lähmen und deprimieren, sollte man gegensteuern:
- Licht macht munter und wirkt depressiver Stimmung entgegen. Eine helle und freundliche Beleuchtung im Haus und im Büro kann Wunder wirken. Tageslicht kann man auf Spaziergängen tanken. Schnelle Hilfe gegen akuten Winterblues bietet auch das Solarium. Aber Vorsicht, die maximalen Besonnungs-Zeiten dürfen der Haut zu Liebe nicht überschritten werden. Wer tagsüber arbeitet und kaum aus dem Haus kommt, kann mit einem Lichttherapiegerät entgegen wirken.
- Sport und Bewegung halten bei Laune. Gründliches körperliches Austoben setzt Glückshormone frei. Wintersport, stramme Spaziergänge oder Besuche im Fitnesscenter helfen nicht nur, den Kreislauf anzukurbeln, das Immunsystem auf Touren zu bringen und die Stimmung zu heben – das Mehr an Melatonin wird dabei sogar teilweise abgebaut.
- Den Schlaf ritualisieren. Versuchen Sie zu einer bestimmten Zeit ins Bett zu gehen. Ein warmer Damen Schlafanzug für den Winter sorgt für Gemütlichkeit.
- Traditionelle Wintergerichte sind buchstäblich „schwer“. Die Kälte macht extra Appetit, vor allem auf Leckereien wie heiße Schokolade oder Punsch. Vorbeugend gegen Winterspeck und Wintertrübsinn dagegen sind Obst und Säfte, Salate und Gemüse.
- Ausreichend trinken ist wichtig: Gut für die von trockener Heizungsluft strapazierte Haut, für den Kreislauf, das Konzentrationsvermögen und die allgemeine Stimmung sind Wasser, Säfte und leckere Tees.
- Geselligkeit macht Laune: Wer im Winter gemeinsam mit Freunden und Familie Aktivitäten plant, der freut sich auf den nächsten Tag, anstatt Trübsal zu blasen.
- Der Geheimtipp der Skandinavier mit ihren besonders langen Wintern ist die Sauna mit dem anschließenden Sprung ins Eiswasser. Wem das zu heftig ist: Auch Wechselduschen helfen, schneller wach zu werden.