Fast Dreiviertel der Deutschen unter 50 Jahren wünschen sich Nachwuchs. Doch jedes siebte Paar in Deutschland bleibt ungewollt kinderlos. Ein Thema, das trotz guter medizinischer Möglichkeiten noch immer ein Tabu ist.
In den meisten Partnerschaften besteht irgendwann der Wunsch nach einem Kind. Doch da immer mehr Frauen sich zunächst beruflich etablieren möchten, kommt die Entscheidung zur Familienplanung oft erst spät. Das kann ein Grund dafür sein, dass der Kinderwunsch dann möglicherweise nicht mehr in Erfüllung geht. Ein Fünftel der Frauen in Deutschland ist heute über 36, wenn sie ihr erstes Kind auf die Welt bringen. Mit über 40 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden schon unter 40 Prozent. Und auch die männliche Fruchtbarkeit nimmt mit dem Alter ab.
Abgesehen vom Alter gibt es eine Reihe medizinischer Gründe, die eine spontane Schwangerschaft verhindern können. Eine Situation, die ein Paar mit Kinderwunsch in vielen Fällen extrem belastet. 120 Kinderwunschzentren kümmern sich alleine in Deutschland um diese häufig verzweifelten Paare, die oft bereits jahrelang erfolglos versucht haben, Eltern zu werden.
Gerade Frauen über 35 sollten allerdings nicht zu lange warten, Hilfe bei einem Reproduktionsmediziner zu suchen. Hat eine Frau bereits ein Jahr lang ohne Erfolg versucht, schwanger zu werden, dann sollte sie den Rat eines Facharztes einholen.
In einem ersten Gespräch wird der Arzt sich zunächst über die Vorgeschichte des Paares informieren und eventuell eine Voruntersuchung vornehmen, um nach den Ursachen der Kinderlosigkeit zu forschen.
Von der Hormontherapie bis zur In-vitro-Fertilisation stehen einem kinderlosen Paar heute eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Erfolgversprechende Methoden, die dazu führen, dass inzwischen jedes 80. Neugeborene das Ergebnis einer künstlichen Befruchtung ist.
Bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) wird zuerst mit einer Hormonstimulation erreicht, dass mehrere Eizellen im weiblichen Eierstock heranreifen. Dann wird der Eisprung ausgelöst. Eineinhalb Tage später werden der Frau die Eizellen unter Narkose abgesaugt und mit den aufbereiteten Spermien des Mannes zusammengebracht. Diese kommen in den Brutschrank. Hat die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle funktioniert, werden zwei Embryonen wieder in die Gebärmutter der Frau eingebracht. Rund zwei Wochen später kann man mithilfe eines Schwangerschaftstests feststellen, ob die IVF geklappt hat.
Für die ersten drei Versuche übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen 50 Prozent der Kosten – allerdings nur, wenn das Paar verheiratet ist, die Frau nicht älter als 39 und der Mann nicht älter als 49 ist. Auf der Webseite des Kinderwunschzentrums an der Oper gibt es Broschüren zum Thema Kinderwunsch, die kostenfrei heruntergeladen werden können.
Auf dem Portal miomedi.de gibt es zum Thema Unfruchtbarkeit weiterführende Informationen.
aktualisiert am 31.01.2014