Studien belegen es: Einerlei ob das Paar nun gesundheitsbewusst lebt oder nicht, Ehepaare scheinen länger zu leben, sind gesünder und erleiden seltener einen Herzinfarkt als Alleinstehende. Dies haben u.a. finnische Forscher herausgefunden und die Ergebnisse der Studie in der Fachzeitschrift European Journal of Preventive Cardiology veröffentlicht. Neu sind diese Erkenntnisse nicht, denn bereits 2006 belegte eine US-Studie, dass Verheiratete durchschnittlich länger leben als Singles.
Auch der Nachwuchs von traditionellen Ehepaaren gedeiht besser und ist gesünder, wird später seltener straffällig oder im Teenageralter schwanger, schreibt bessere Schulnoten und soll auch im Beruf mehr Erfolg haben - so die Statistik. In der Regel sind Ehepaare auch finanziell besser gestellt - und das, obwohl unverheiratete Paare in Deutschland längst keine finanziellen Nachteile mehr hinnehmen müssen.
Dass eine Ehe dem Kindeswohl zuträglicher sei als eine nichteheliche Partnerschaft vertrat auch das Bundessozialgericht in einem Urteil vom November 2014. Demnach dürfen Krankenkassen unverheirateten Personen keine künstliche Befruchtung mehr zahlen. Wie zeitgemäß diese "Denke" aber noch ist, ist fraglich?
Überwältigend hoch ist heutzutage die Zahl der Patchworkfamilien, die häufig ohne Trauschein neu anknüpfen. Die evangelische Kirche akzeptiert diesen Trend und pocht schon lange nicht mehr auf die Bilderbuchehe. Seit den 1970iger Jahren stieg auch die Zahl der Scheidungen rapide. Doch das muss nicht gegen die Ehe sprechen – es ist, rein statistisch gesehen, nur die Folge einer großen Zahl von Eheschließungen, von denen naturgemäß ein bestimmter Prozentsatz scheitert. So heirateten im Jahr 2013 über 370.000 Paare, das ist eine seit 2007 relativ konstante Zahl. Dagegen wurden in 2013 knapp 170.000 Ehen geschieden, das liegt weit unter der Rekordzahl aus dem Jahr 2003 mit 213.975 Scheidungen.
Diese Zahlen belegen: Wer heiratet, glaubt fest an ein Gelingen des Projektes Ehe und Familie und schielt dabei in keiner Weise ängstlich auf das Scheitern von Nachbarn oder Freunden.
Mit dem Ja-Wort ist offenbar nicht nur ein Entschluss, sondern ein entscheidender Wendepunkt im Leben verbunden, das dazugehörige Hochzeits-Ritual und Heiraten in Weiß hat gerade für Frauen eine große Bedeutung. Während die Ehe in früheren Zeiten oft eine rein materielle, zweckorientierte Angelegenheit war, ist sie heute ein öffentliches und sehr bewusstes Bekenntnis zur gegenseitigen Bindung.
Wenn sie meinen, den richtigen Partner gefunden zu haben, stürzen sie sich mutig und optimistisch ins Abenteuer Ehe.
aktualisiert am 12.02.2015