Gewaltige Umstellungen erwarten eine Frau während und auch nach einer Schwangerschaft. Körperliche Untätigkeit ist dabei geradezu Gift für Muskeln, Stoffwechsel und Seele. Doch wieviel Sport und Bewegung sind einer Frau während und nach der Geburt zuträglich?
Sportliche Frauen können in der Schwangerschaft ihren üblichen Aktivitäten meist mit gewissen Einschränkungen weiter nachgehen. Auch wer bisher weniger aktiv war, sollte sich nun gezielt körperlich wie mental auf die bevorstehende Anstrengung vorbereiten.
Ausnahmesituationen ergeben sich aus bestehenden Herz-, Lungen-, oder chronischen Stoffwechselerkrankungen, extremem Über- oder Untergewicht, einem Früh- oder Fehlgeburtsrisiko oder gar einer Mehrlings-Schwangerschaft. Dann sind vermehrte Vorsicht und notfalls ein Verzicht auf Sport und Gymnastik geboten.
Gesunde Frauen sollten in jedem Fall auf Extremsport wie Tiefsee-Tauchen, Hochtouren über 2000 Meter, Marathonläufe verzichten, Leistungsdruck, Stress und Erschöpfung vermeiden. Und nach einem Kaiserschnitt ist Sport grundsätzlich für bis zu sechs Wochen nach der Geburt tabu - schließlich muss eine Operationsnarbe heilen.
Für alle regulär verlaufenden Schwangerschaften sowie für die Zeit nach der Geburt gilt jedoch: Regelmäßige Bewegung beugt übermäßiger Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen, Schwangerschafts-Diabetes, Krampfadern, Rückenschmerzen, Depressionen und vielem anderen Ungemach vor. Entgegen früherer Vermutungen verlaufen die Geburten sportlicher Frauen meist komplikationslos - was letztlich dem Baby zu Gute kommt.
Wichtig ist es für eine Schwangere, stets genau auf das zu achten, was ihr gut tut: Bei Müdigkeit, Unbehagen oder Schmerzen sollte sie sofort eine Pause einlegen. Spätestens jetzt macht die Anschaffung einer Pulsuhr Sinn. Beim gewohnten Joggen, Radfahren, beim Skilanglauf oder Walken ist ein Puls von um die 140 Schlägen pro Minute ideal.
Für alle, die es ruhiger angehen möchten, eignen sich Spaziergänge oder Schwimmen hervorragend, um Kondition aufzubauen und die Muskeln zu kräftigen. Schwimmen hat einen weiteren Vorzug: Das Wasser trägt das zunehmende Gewicht des Baby-Bauches bis zu 90 Prozent, und ist daher bis ins letzte Schwangerschaftsdrittel möglich.
Bei der gängigen Schwangerschaftsgymnastik wird der Körper ganz gezielt gekräftigt, Yoga dagegen vermittelt wichtige Entspannungs- und Atemtechniken, die später bei der Geburt helfen.
Frauen, die schon ihr Leben lang reiten, klettern, alpin Ski fahren, Kampf- oder Ballsportarten betreiben, müssen nicht zwangsläufig sofort damit aufhören, doch starke Erschütterungen, etwa durch Stürze, sind in dieser Zeit riskant. Das Baby ist in der Fruchtblase zwar bis zu einem gewissen Grad geschützt. Doch hormonell bedingt, lockert sich während der Schwangerschaft das gesamte Gewebe im Bewegungsapparat. Damit steigt die Verletzungsgefahr.
Mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft ist schließlich der Baby-Bauch schlichtweg „im Weg". Schweres Heben von gewichtiger Ausrüstung verbietet sich dann ebenso wie stramme Bauchmuskel-Gymnastik.
Schon etwa vier Wochen nach einer normalen Geburt kann eine gesunde Frau ihr gewohntes sportliches Training wieder aufnehmen - stets angepasst an ihren Gesamtzustand und mit Rücksicht auf die noch immer weiche, geschwächte Beckenbodenmuskulatur. Auch hier gilt wieder: Erlaubt ist alles, was gut tut. Und falls der Babybauch trotz Training nicht gleich verschwinden will, finden Sie unter www.kinderwagen.com/schwangerschaft spezielle Hilfsmittel, die die Rückbildung erleichtern können.
aktualisiert am 16.03.2015