Viele Frauen haben mit Beschwerden vor und während der Menstruation zu kämpfen. Dieses prämenstruelle Syndrom, kurz PMS genannt, äußert sich auf ganz unterschiedliche Weise und kann den Alltag der Frauen mehr oder weniger stark beeinträchtigen. Häufig kommt es zu einer kurzfristigen Gewichtszunahme durch vermehrte Wasseransammlungen im Gewebe, zu Unterleibskrämpfen, Rücken- und Kopfschmerzen – um nur einige der körperlichen Missempfindungen zu nennen. Aber die Tage vor den Tagen können auch die Psyche beeinflussen: Frauen klagen über depressive Verstimmungen, erhöhte Reizbarkeit und starke Stimmungsschwankungen. Letztere können auch die Partnerschaft belasten. So hört man auch immer wieder Männer, die sich beschweren, dass ihnen ihre Frau während ihrer Periode das Leben schwer mache.
PMS ist wissenschaftlich weit weniger erforscht, als man vielleicht annehmen möchte, angesichts der Tatsache, dass fast jede zweite Frau in der einen oder anderen Weise darunter zu leiden hat. Die Ursachen des PMS sind weitgehend ungeklärt. Fest steht, dass die Beschwerden ausbleiben, wenn die Blutung mithilfe von Medikamenten unterbunden wird. Und mit Einsetzen der Menopause ist auch Schluss mit dem prämenstruellen Syndrom. Mediziner gehen davon aus, dass die Beschwerden aus einem Ungleichgewicht der Geschlechtshormone resultieren, das zyklusbedingt auftritt.
Kanadische Forscher haben nun die umstrittene These in den Raum gestellt, dass Symptome wie Reizbarkeit völlig zu Unrecht dem PMS zugeschrieben werden.
In einer
Studie, die im Oktober 2012 in der Zeitschrift Gender Medicine veröffentlicht wurde, haben Wissenschaftler der Universität Toronto eine Fülle von Untersuchungen zum prämenstruellen Syndrom analysiert. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass es keinen Beweis dafür gebe, dass Stimmungsschwankungen eindeutig mit dem PMS im Zusammenhang stehen.