Laut Forschern kann Yoga Depressionen bei Schwangeren reduzieren und die mütterliche Bindung zum Kind festigen.
Es ist die erste Studie, die Beweise dafür gefunden hat, dass Yoga eine wirksame Behandlung für depressive Mütter ist. Schwangerschaftshormone sind dafür bekannt, Stimmungsschwankungen auszulösen; eine von fünf Müttern leidet unter Depressionen. Nun haben Forschungsergebnisse der Universität von Michigan gezeigt, dass Stresssymptome der Mütter durch Yoga reduziert werden können.
Teilgenommen haben an dieser 10-wöchigen Studie Mütter, die ein hohes Risiko hatten, an einer Depression zu erkranken. Durch die Therapie haben sie auch über eine stärkere Bindung zu ihrem Baby im Bauch gespürt.
Die Forschungsleiterin Maria Muzik sagte: "Wir haben schon oft von schwangeren Frauen gehört, die versucht haben durch Yoga ihren Stress zu reduzieren, aber bisher gab es noch keine Daten darüber, wie wirksam diese Methode ist. Unsere Arbeit belegt, dass Yoga eine hervorragende Alternative zu pharmazeutischen Behandlungen für schwangere Frauen ist, die Anzeichen von Depressionen zeigen. Hierdurch wurden sowohl das Wohlbefinden der Mutter und als auch des Babys gesteigert."
Psychische Störungen während der Schwangerschaft, Depressionen und Angst sind ein häufiges Problem. Hormonelle Veränderungen, soziale Faktoren und genetische Veranlagung führen bei werdenden Mütter zu Reizbarkeit, Gefühlen von Überforderung und Unfähigkeit mit Stress umzugehen.
Unbehandelt tragen diese Symptome große Gesundheitsrisiken für Mutter und Kind, wie zum Beispiel eine schlechte Gewichtszunahme, Präeklampsie (Überbelastung des mütterlichen Organismus durch die Schwangerschaft), vorzeitige Wehen oder eine gestörte Verbindung zum Baby.
Während Antidepressiva zwar effektiv Stimmungsschwankungen behandeln, haben frühere Studien gezeigt, dass viele schwangere Frauen, ungern diese Medikamente nehmen, da sie sich große Sorgen um ihr Kind machen.
"Leider haben nur wenige Frauen die unter perinatalen Gesundheitsstörungen gelitten haben, sinnvolle Behandlungen erhalten, um sich und ihr Kind während der am meisten gefährdeten Zeiten vor den negativen Auswirkungen der psychiatrischen Erkrankung zu schützen“, sagte die Forschungsleiterin. "Deshalb haben wir realisierbare Alternativen für eine Behandlung von Depressionen entwickelt."
Es gibt viele Hinweise darauf, dass Frauen sich mit unkonventionellen Behandlungen, einschließlich Kräutermedizin, Entspannungstechniken und Geist-Körper-Arbeit, wohler fühlen. Yoga wird immer beliebter und fördert die meditative Konzentration in Kombination mit bestimmten körperlichen Übungen – so wird Stress bekämpft und Energie gesteigert.
Für die Pilotstudie wurden Frauen, die Anzeichen einer Depression hatten und in der 12. bis 26. Wochen schwanger waren, mit 90-Minuten-Yoga-Sitzungen behandelt. Sie erhielten Unterstützung für die Veränderungen ihres Körpers während der Schwangerschaft und lernten sich bewusst auf ihr Baby zu konzentrieren.
Muzik sagte: "Diese Studie bildet die Grundlage für die weitere Forschung, wie Yoga positive Gefühle während der Schwangerschaft erzeugen kann."
Letzte Aktualisierung am 17.07.2015.