Fast jede Frau erwischt es mindestens einmal im Leben: Scheidenpilz. Und sie zieht ihn sich nicht zu, so wie andere Krankheitserreger, die etwa durch Geschlechtsverkehr oder Hautkontakt übertragen werden. Pilze sind vielmehr im Organismus stets präsent, doch eine Infektion stellt den Ausnahmezustand dar.
Neben anderen Mikroorganismen sei beispielsweise der Hefepilz Candida albicans genannt: Auf der Haut, im Darm, im Mund und in der Scheide halten sich Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien normalerweise die Waage. Erst wenn das natürliche Gleichgewicht zwischen all diesen „Mitbewohnern“ in Schieflage gerät, kommt es zu einer Infektion.
Schnelle Behandlung vorausgesetzt, ist eine Frau die Pilzinfektion aber auch schnell wieder los.
Typische Anzeichen für Scheidenpilz: Jucken, Brennen, gereizte Haut im Scheideneingang und im äußeren Intimbereich. Auch ein weißlich-gelber Ausfluss gehört zum Bild. Unbehandelt können diese Symptome sich immer weiter verstärken. Behandelt wird mit Vaginalzäpfchen und Creme. Wirksames Antimykotika gibt es auch rezeptfrei, und länger als eine Woche muss keine Frau sich mit den Beschwerden herumärgern.
Verschiebt sich der Hormonspiegel hin zu mehr Östrogen oder Gestagen, bedeutet das für die Pilze oft freie Bahn. So sind sehr oft Schwangere von der Infektion betroffen. In der Pubertät oder unter dem Einfluss von östrogenhaltigen Verhütungsmitteln, auch der „Pille danach“, steigt die Gefahr ebenfalls.
Bakterien halten Pilze in Schach - so entsteht im Körper ein Gleichgewicht. Antibiotika töten Bakterien ab, nützliche ebenso wie „böse“. Daher kann eine schwere Erkältung, der der Arzt mit Antibiotika zu Leibe rückt, im Nachgang zu einer Pilzinfektion führen. Ähnliches geschieht häufig auch bei der übertriebenen Anwendung antibakterieller Seife und Waschlotionen.
Ein weiterer Risikofaktor: Enge Kleidungsstücke und Unterwäsche aus Kunstfasern, kunststoffbeschichtete Slipeinlagen, durch Übergewicht bedingte Hautfalten. Wo es warm und feucht ist, gedeihen die Pilze im Übermaß.
Ist die gesamte körpereigene Abwehr etwa durch Krankheit oder übermäßigen Stress geschwächt, haben die Pilze ebenfalls freie Bahn: So kann unter Umständen auch eine angeschlagene Psyche eine Infektion begünstigen.
aktualisiert am 14.06.2017