In den meisten Beziehungen, unabhängig ob es sich um eine Lebensgemeinschaft oder eine Ehe handelt, gehört ein zufriedenes Liebesleben absolut dazu, um sich nicht nur wohl zu fühlen, sondern auch um dem Partner ganz nah sein zu können. Anfänglich stellt diese Thematik keine oder nur wenige Schwierigkeiten dar, doch je länger eine Beziehung besteht, desto öfter schleichen sich Unstimmigkeiten im Sexleben ein, die beiden Beteiligten durchaus schwer im Magen liegen.
Wenn einer der Partner nur gelegentlich keine Lust auf erotische Spielereien und Zärtlichkeiten hat, ist es zumeist kein großer Akt für den Partner, der eigentlich Lust auf ein intimes Beisammensein verspürt. Anders zeigt es sich jedoch, wenn sich daraus ein Dauerzustand entwickelt und so gar keine Sexualität zwischen Mann und Frau stattfindet. Die Gründe hierfür können äußerst vielfältig sein und zeigen sich sowohl im ehrlichen als auch im unehrlichen Bereich, je nach dem was dem entsprechenden Partner real körperlich und seelisch bedrückt.
Bei den Männern zeigt sich oftmals, dass ein andauernder Stress im Beruf oder Streitigkeiten mit der Partnerin zu einem Hänger führen können. Auch der Genuss von zu viel Alkohol lässt keine richtige Standfestigkeit aufkommen und macht der Lust oft schon ein Ende obwohl gerade der erste zaghafte Keim sich regt. Besieht man sich die körperlichen Schwächen etwas näher, dann kann ein Mann nicht, wenn er bestimmte Medikamente einnehmen muss oder unter Diabetes leidet. Letzteres wissen viele Männer nicht und wundern sich selbst über ihre scheinbare Impotenz. Daneben gibt es natürlich noch viele weitere medizinische Faktoren, die einem Mann keine Erektion ermöglichen. Leider scheuen sich die meisten Männer lange Zeit vor dem Gang zum Arzt, um hier eine Abklärung der Ursachen zu ermöglichen und natürlich auch eine entsprechende Behandlung einleiten zu können.
Doch neben den rein organischen Problemen, zeigen zahlreiche Männer mit Ausreden, dass sie an der Partnerin und Sex mit der selbigen kein Interesse mehr haben. Ehrlichkeit wird meist unter den Teppich gekehrt, denn verletzen wollen die wenigsten Männer und einer Frau zu sagen, dass sie einen mit ihrem starken Übergewicht nicht mehr anmacht, würde genau das tun. Auch das Äußere mit schlabbriger Kleidung, fettigen Haaren und einem ständigen miesepetrigen Gesicht lassen einen Mann sehr oft kalt und noch mehr anderen Frauen nachsehen. Gekeifer, Streitereien und Nörgeleien, Erwartungsdruck und vieles mehr lassen dann auch in der Männerwelt Ausreden wie „ich habe Kopfschmerzen, mein Magen tut weh, nur noch rasch den Film fertig ansehen oder ich habe soviel zutun" zutage befördern. Ehrlichkeit würde hier beiden Beteiligten jedoch wesentlich besser tun und dazu verhelfen klar Schiff zu machen über das Wollen, Können und Nichtkönnen.
Auch Frauen sind vor der wahren oder gelogenen Unlust nicht gefeit. So wie bei den Männern, kann es auch bei einer Frau durch den beruflichen und privaten Stress dazu kommen, dass sich die Lust auf ein trautes Beisammensein verabschiedet. Weit aus öfter jedoch wird die legändere Migräne oder Zwischenblutungen vorgeschützt, um einem lieblosen Sex zu entgehen. Trotz aller Aufklärung erweisen sich auch heute noch zahlreiche Männer als Uraffen in Sachen Sex und Orgasmushilfe für die Frau. Rein, raus und umdrehen zählt somit für viele männliche Wesen schon zum Nonplusultra im partnerschaftlichen Sexualleben. Wenn sie sich dann noch wundern, warum ihre Partnerin ständig unpässlich ist, dann ist ihnen wahrlich nicht mehr zu helfen.
Doch egal wer nun aus welchen Gründen keine Lust mehr hat, eines sollte gerade in einer vertrauensvollen Partnerschaft ganz oben auf der Prioritätenliste stehen: Ehrlich miteinander reden, versuchen auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen und bei einer unüberbrückbaren Differenz lieber eine Trennung in Erwägung ziehen. Warum? Weil ein dauerhafte Frust und unausgelebte sexuelle Gefühle, sowie der ständige Verdacht belogen zu werden an der Seele und an dem Körper nagt und früher oder später tatsächlich krank macht.