Wer mit Wein im Trend liegen möchte, dem muss er schmecken. Aber leider ist es so, dass für viele der subtilen oder komplexen Weine die Geschmacksknospen erst trainiert werden möchten. Doch es gibt Rebsorten und Anbaugebiete, die den Geschmack einer breiten Masse treffen - ohne dabei an ein Mittelmaß zu denken - und daher bestens geeignet sind für Einsteiger, aber auch für einen Anlass im größeren Personenkreis. Zunächst wären da die deutschen Anbaugebiete Baden und Württemberg, wo Weißwein von milder Säure und samtig-fruchtige Rotweine reifen. Sie erfreuen aber nicht nur Einsteiger, auch Weinkenner schätzen ihre Vielfältigkeit und Raffinesse.
Die Rebsorten der Burgunderfamilie sind in Baden besonders erfolgreich und gedeihen hier im milden Klima einfach prächtig. Wie der Name schon sagt, kommen die Reben ursprünglich aus Burgund, wohin sie wiederum die Römer aus Asien oder Ägypten brachten. Es sind also recht alte Rebsorten, die Weine mit kräftig markantem und charakteristischem Geschmack ergeben. Als typische Repräsentanten ihrer Familie sind Chardonnay, Weiß- und Grauburgunder bestens als Einsteigerweine für Debütanten auf dem Weinparkett geeignet. Sie sind so kräftig im Geschmack, dass sie sogar als einige der ganz wenigen weißen Rebsorten die Reife im Barrique geläutert überstehen. Auch als Apéro serviert oder beim Glas Wein zu weit entzücken sie den Gaumen und bescheren beschwingte Stimmung und Gespräche - so eigenständig sind sie.
Mancher Weinliebhaber hat mal mit einem badischen Weißherbst angefangen, ein Roséwein. Roséweine werden weiß gekeltert: Die Traubenschalen werden vor der Gärung schonend entfernt, denn in der Schale sitzen die roten Farbpigmente. Durch dieses Verfahren ist ein Roséwein immer milder als sein roter Bruder. Je länger die Maische auf den Schalen bleibt, desto dunkler wird der Rosé. Roséweine werden bei 10 bis 13 °C serviert, die moussierenden portugiesischen vertragen es sogar noch kälter. Je trockener ein Roséwein ist, desto kälter sollte er serviert werden. Für viele Weintrinker ist Roséwein ein wunderbar frischer und erfrischender Sommerwein.
Rotwein ist häufig ein sehr komplexes Geschmackserlebnis, weshalb der Einsteiger zunächst fruchtige Rotweine ergründen sollte wie Baden, aber auch andere deutsche Weinanbaugebiete sie hervorbringen. St. Laurent, Merlot, Lemberger und Portugieser wären beispielsweise Rebsorten für fruchtige Rotweine, so sie denn jung sind. Grundsätzlich gilt: je dunkler die rote Farbe des Weins, desto komplexer und gerbstoffhaltiger ist er. Mit einem entsprechenden Geschmackspol wie etwa Käse und Obst kann auch ein Einsteiger in die wunderbare Welt des Weins einen tiefgründigen und komplexen Rotwein erforschen und mit Freude genießen - bevor er einen Barolo oder Bordeaux in Angriff nimmt.