Der VDP - Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e. V. - engagiert sich kompromisslos für verbindliche Qualitätsstandards für deutschen Wein und verpflichtet seine Mitglieder, unter strengsten Auflagen deutsche Spitzenweine zu produzieren. Selbstredend, dass diese strengen Auflagen ebenso streng geprüft werden. VDP-Weinflaschen tragen sein Wappen, den Traubenadler, an Hals und auf dem Etikett. Ursprünglich entstand der VDP 1910 als Verband Deutscher Naturweinversteigerer, wobei der Begriff Naturwein eine klare Absage war an die damals gängige Praxis, durch Zuckerung den Alkoholgehalt zu steigern. 1935 wurden Erfahrungsaustausch, Werbung und die Teilnahme an nationalen und internationalen Ausstellungen in die Satzung mit aufgenommen.
Was einmal als Organisation von Weinversteigerungen begann, wandelte sich im Laufe der Zeit zu einem Zusammenschluss von Winzern mit Streben nach höchster Qualität für deutschen Wein und dessen Imagepflege. Durch das Weingesetz von 1971 verloren die Weinlagen ihre Wertigkeit und die Qualitätsbezeichnungen ihre Aussage - eine böse Sache für die deutschen Winzer. Aber der VDP konterte geschickt, indem er seine eigenen Klassifizierungen aufstellte und die Mainzer Weinbörse ins Leben rief, die Bühne für VDP-Weine. Neben Vorgabe der Rebsorten gehören auch Ertragsbegrenzung und eine ökologisch natürliche Wirtschaftsweise in Weingarten und Keller, auf die alle Mitglieder bis 2015 umgestellt haben müssen, zu den strengen Auflagen. Die 200 Mitglieder des VDP sind nach Anbaugebieten organisiert, lediglich die von Mosel und Nebenflüssen organisieren sich im Großer Ring VDP - Mosel-Saar-Ruwer oder auch Bernkasteler Ring, so sicher ist man sich da nicht.
Klassifizierung der Stars
Zur Klassifizierung wendet der VDP ein Drei-Stufen-Modell an: Gutswein, klassifizierte Lage und Erste Lage. Für alle Stufen sind neben der Ertragsbegrenzung höhere Mostgewichte vorgegeben. Im Gutswein finden sich mindestens 80 Prozent der für das Anbaugebiet definierten Trauben. Die Klassifizierte Lage bringt traditionell und kontinuierlich charakteristische Weine von Spitzenqualität hervor, und Große Gewächse stammen aus den allerbesten Lagen Deutschlands, im Rheingau nennt man sie Erste Gewächse. Unter dieser Klassifizierung finden sich trockene Weine (Große Gewächse) und fruchtsüße Prädikatsweine mit charakteristischen Geschmacksprofilen. Natürlich wurden die Trauben dazu in Handlese geerntet und traditionell verarbeitet. Auch der Marktauftritt der Großen Gewächse ist zeitlich festgelegt: Zum Tag der Arbeit betreten die Prädikatsweine den Markt, Große Gewächse am 1. September; Rotweine werden mindestens ein Jahr im Holzfass ausgebaut und erfreuen zwei Jahre nach der Lese zum 1. September die Weinliebhaber. Die Flaschen der Ersten Gewächse tragen neben dem Traubenadler das Erste-Lage-Logo des VDP: Erste Lage, Große Gewächse und Erste Gewächse sind Synonyme, selbst der VDP verfolgt hier keine einheitliche Terminologie.