Frauen und Eifersucht

Es gibt wohl kaum eine Frau, die das nicht schon erlebt hat: Man ist als Paar zu einer Party eingeladen und ehe man sich versieht, steht man alleine da, während der Partner, der zu Hause kaum die Zähne auseinander bekommt, zum charmanten Entertainer mutiert. Zum Entertainer der Damenwelt versteht sich. Doch anstatt nun stolz darauf zu sein, mit diesem begehrenswerten Exemplar der Gattung Mann eine Beziehung zu führen, verspürt man plötzlich dieses ungute, nagende Gefühl der Eifersucht. Vielleicht wird man wütend. Vielleicht fühlt man sich plötzlich unscheinbar und fade im Vergleich zu der anderen. In der Liebe ist Eifersucht bis zu einem bestimmten Grad ganz natürlich und gehört zu einer Beziehung dazu. Situationen wie oben beschrieben, zählen durchaus zur Eifersucht im normalen Rahmen. Zum Problem wird die Eifersucht meist dann, wenn sie auch noch anhält, wenn die Situation längst vorüber ist.

Wenn die Frau ihrem Partner den Partyflirt als Auftakt zum Seitensprung unterstellt, Szenen macht, anfängt seine Taschen nach Beweisen zu durchwühlen oder sein Handy kontrolliert. Dann ist dringend ein Gespräch erforderlich, um den Gründen für die übermäßige Eifersucht auf die Spur zu kommen. Denn Eifersucht ist nicht nur eine Belastungsprobe für die Beziehung, sondern auch einer der häufigsten Trennungsgründe. Übermäßige Eifersucht ist kein Problem, das sich in den Griff zu kriegen lässt, indem der Partner sein Verhalten ändert. Meist liegt sie in der eigenen Unsicherheit begründet. Frauen sind anders eifersüchtig als Männer. Während für Männer laut Umfragen das schlimmste Szenario ein Seitensprung der Partnerin ist, ist es für Frauen verletzender, wenn sie emotional betrogen werden.

Eine enge Vertraute des Mannes, möglicherweise auch eine Ex-Partnerin, kann so zum echten Streitpunkt in einer Beziehung werden. Männer sind dann oft ratlos, können die Eifersucht ihrer Frau überhaupt nicht nachvollziehen, schließlich „läuft" da ja gar nichts. Hier zeigt sich wieder einmal, wie unterschiedlich Männer und Frauen ticken: Während für die Frau die zwischenmenschliche Verbindung im Vordergrund steht, ist Männern die sexuelle Treue wichtiger. Möglicherweise ist dies auch evolutionär zu erklären: Früher war es wichtig, dass der Mann der Frau als Versorger erhalten blieb. Ein Seitensprung gefährdete dies meist nicht. Verliebte sich der Mann jedoch in eine andere Frau, war die Gefahr verlassen zu werden, weit größer.