Problematisch in vielen alltäglichen Belangen ist eine vorherrschende Angst, die den Alltag beeinflussen. Sie entsteht aus einer Situation, in der man sich machtlos fühlte und aus welcher man einen psychischen oder physischen Schaden erlitt. Es spielt dabei weniger eine Rolle, ob die Machtlosigkeit, die Gefahr der Situation und der daraus entstandene Schaden rein subjektiv wahrgenommen wurde, oder tatsächlich objektiver Natur war. Wenn das Unbewusste eine Erfahrung als leidvoll abgespeichert hat, ist man stets bemüht, diese Erfahrung nicht ein zweites Mal zu machen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auf Machtlosigkeit zu reagieren. Man kann sich zurückziehen, man kann mit Jähzorn darauf reagieren oder auch Verständnis für die Situation erlangen. Ersteres ist geht mit einer Angst einher, der Angst vor einer weiteren Machtlosigkeit dieser oder ähnlicher Art. Häufig wird dies nur unbewusst wahrgenommen und es kommt zu Schutzmaßnahmen in alltäglichen Momenten, die häufig noch nicht einmal in Relation zur empfundenen Gefahr stehen.
Da Liebe auch bedeutet, dem Partner zu vertrauen, ihm Respekt gegenüber zu bringen und Bewunderung zu empfinden, ist Angst ein hindernder Faktor für die Liebe. Besonders Vertrauen geht verloren, wenn die Angst vorherrscht. Das unbewusste Misstrauen lässt einen mit emotionaler Erpressung reagieren, aus reinem Selbstschutz, um weitere Erfahrungen der Machtlosigkeit zu verhindern und keinen weiteren Schaden zu erleiden.
Für eine erfüllte Partnerschaft ist es wichtig, dass man persönliche Ängste reflektiert und sowohl abschätzt, in wie weit eine alte Gefahr überhaupt noch besteht, als auch behindernde Ängste auflöst. In manchen Fällen wird einem das selbst gelingen, wenn Ängste aber zu sehr festsitzen, wird womöglich professionelle Hilfe benötigt.
Letzte Aktualisierung am 29.11.2011.