Der Grund besteht zu einem Großteil in der Erziehung. Der allgemeine Erziehungsstil sieht Strafen, Regeln und Grenzen vor, welche den Effekt haben sollen, dass Kinder sich den gesellschaftlichen Anforderungen anzupassen lernen. Es ist natürlich wichtig und sinnvoll, dass Kinder mit Grenzen und Regeln aufwachsen, da dies auch bedeutet, dass sie sich entwickeln können. Dies ist zum einen also notwendig, um in der Gesellschaft einen geordneten Platz einzunehmen, aber auch für die individuelle Entwicklung unerlässlich.
Das Problem ist vielmehr die Verständigung. Kinder halten sich selbst für völlig normale Individuen und sin bis zu einem Alter von etwa ach Jahren davon überzeugt, dass ihre Eltern perfekt so sind, wie sie sind. Sie empfinden diese als nachahmenswerte Objekte, um im Leben Fuß zu fassen. Wenn nun die Eltern ihren Kindern in jungen Jahren bereits vermitteln, dass man etwas nicht tun darf, dass etwas nicht richtig ist oder dass man ein dummes Kind ist und etwas lassen sollte, wird die Urteilsfähigkeit der Eltern nicht angezweifelt, allerdings die Überzeugung gleichzeitig gewonnen, dass man selbst so wie man ist, nicht richtig ist.
Kinder sind also schon in jungen Jahren damit konfrontiert, sich zu verbessern, anzupassen und zu verändern, um in erster Linie den Eltern und später auch der Gesellschaft zu gefallen. Diese Überzeugung wird so manifestiert, dass man auch als Erwachsener ständig mit Minderwertigkeitskomplexen zu schaffen hat, sich selbst für nicht gut genug oder liebenswert hält und somit auch die Liebesfähigkeit zerstört wird. Es ist daher sinnvoll sich selbst bewusst zu reflektieren und festzustellen, welche Selbstzweifel einem das Leben heute noch schwer machen.
Letzte Aktualisierung am 29.11.2011.