Wer kennt es nicht, das herrliche Gefühl verliebt zu sein. Und wer kennt nicht das schreckliche Gefühl von Liebeskummer. Es ist mindestens genauso allmächtig wie das Erste, tut nur im Gegensatz zum Verliebtsein richtig weh. Ein schlauer Mensch hat mal gesagt, dass Liebeskummer schlimmer sei als Zahnschmerzen. Und obwohl es für mich nichts Schlimmeres gibt als den Weg zum Zahnklempner in Erwartung der dortigen Schmerzen, kann ich dem nur zustimmen. Das Fatale dabei ist, egal wie alt oder jung man ist, dieses hässliche Gefühl überfällt einen immer völlig überraschend, vollkommen überflüssigerweise (weil es ja eh nichts nutzt), und zudem noch im immer falschen Augenblick. Denn egal was im Alltag eigentlich angestanden hätte, die Arbeit, die Prüfung oder sonst irgendwas wozu man seine Gedanken beisammenhaben sollte - all das ist nicht mehr so richtig möglich, weil die Gedanken nur um eines kreisen: „Dieser Blödmann, die doofe Kuh, so ein Ar...., was denkt der sich eigentlich, wie kommt die bloß dazu, das macht mir gar nichts, wird schon sehen, was er davon hat, die spinnt wohl !!!!! Seufz. Aber es war doch sooo schön.
Leider ist es nicht möglich, diesen blödsinnigen Kreis von Gedanken zu unterbrechen, immer wieder drängen sich die Gleichen auf. Das Kennenlernen, der erste Kuss, der erste Streit und dann auch noch das jetzt. Eigentlich gibt es momentan nur eine Sehnsucht: zu Hause unter die Decke, am besten den Kopf gleich mit und dazu eine Turnierpackung Taschentücher. Aber nein, der im Auto davor fährt wie eine Schnecke, der Termin ist eh nicht mehr zu schaffen, und außerdem ist sowieso alles zu spät. Und all das wegen dem Blödmann! Nee, was bin ich dämlich. Das hat der doch gar nicht verdient. Und die andere Tussi wird schon sehen, was sie davon hat. Dauert nicht lange, ist sie auch auf dem Abstellgleis, tröstet man sich. Hoffentlich erfährt man das dann auch, sonst ist die Genugtuung gar nicht so echt toll. So, jetzt rechts ran, einkaufen, Troooosst, also mindestens eine Packung Pralinen und die supergroße Eisschachtel noch dazu. Jetzt kann der Feierabend kommen.