Traditionsgemäß ist die Verlobungszeit die Phase der gegenseitigen Erprobung vor der Ehe und auch die Vorbereitungszeit für die Hochzeit. Je nachdem, ob man ein rauschendes Fest mit 200 Gästen plant oder eine stille Zeremonie im engen Kreis, es ist einiges vorzubereiten: Das Aufgebot ist zu bestellen, diverse Unterlagen und Papiere sind zu beschaffen, Termine sind zu vereinbaren.
Da wären auch noch das Planen und Schreiben von Einladungen, das Auswählen von Essen, Getränken und Hochzeitstorte, das Brautkleid muss passen, eine Junggesellenabschiedsparty darf nicht fehlen, wer soll überhaupt eingeladen werden - und schenk-freudige Hochzeitsgäste sollten unbedingt eine Wunschliste erhalten, damit sich am Ende nicht drei Kuckucksuhren und zahllose Zimmerpalmen, aber kein einziges dringend notwendiges Aussteuerstück sich beim Brautpaar stapeln? Und wohin soll die Hochzeitsreise gehen? Dafür muss beim jeweiligen Chef Urlaub beantragt werden, die Reise selbst ist rechtzeitig zu buchen. Zahllose große und kleine Aufgaben und Entscheidungen stehen an.
Zu all dem kommt eventuell auch noch die Planung des künftigen gemeinsamen Lebens - wird einer der beiden Partner umziehen? Werden eine neue Wohnung oder gar ein Haus angemietet oder gekauft und von beiden bezogen? Die ernsten Absichten sind nur Schritt für Schritt in die Tat umzusetzen, der Augenblick vor dem Standesbeamten und vor dem Traualtar ist, gemessen an all den Vorbereitungen für ein gemeinsames Leben, recht kurz. Die Verlobungszeit, die mit zur schönsten Zeit für ein junges Paar werden sollte, wird tatsächlich unter Umständen zum Hindernislauf. Doch genau jetzt lässt sich erproben, wie gut man im Team funktioniert, und genau das schafft, worauf es ankommt: Natürlich möchten beide einander jeden Wunsch von den Augen ablesen. Oder eigene Wünsche umsetzen, damit die Hochzeit auch unvergesslich wird. Am besten ist es, eine Liste anzufertigen und als Ausgangsbasis zu verwenden. Was auf dieser Liste ist dem einen wichtig, was dem anderen? Und welche Ideen passen wirklich ins spätestens ab jetzt gemeinsame Budget? Realismus gegen Romantik abwägen zu müssen ist ein ernüchterndes Stück Arbeit. Reibereien sind dabei völlig normal und kein Signal für den drohenden Weltuntergang oder gar ein Scheitern der Beziehung!
Geduld und Toleranz sind wichtig. Verrücktheiten sind das Salz in der Suppe des Lebens, doch gelegentlich müssen sie der Vernunft weichen. Und um zufriedenstellende Kompromisse zu finden, sollte das Paar ausführlich miteinander sprechen und Probleme ausdiskutieren. Jetzt und auch später ist es wichtig, sich nicht zu viel vorzunehmen, damit neben hektischen Vorbereitungen auch viel Zeit bleibt, um das künftige Leben zu zweit zu entdecken. Es gibt professionelle Hochzeitsplaner, die dem Paar und den Familien eine Menge stressiger Arbeit im Nu abnehmen können. Wer Größeres vorhat, sollte solch einen Profi engagieren. Das erspart Zeit, Nerven und peinliche Pannen.