Ein einfacher Test kann Frauen Aufschluss geben, ob das Risiko einer Frühgeburt besteht
Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO gilt ein Kind als Frühgeburt, wenn es vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt. In Deutschland betrifft das rund zehn Prozent aller Babys - die Tendenz ist steigend. Rauchen, falsche Ernährung, Stress oder eine Scheideninfektion können eine verfrühte Geburt verursachen. Aber auch das steigende Alter der werdenden Mütter steht häufig im Zusammenhang mit einer Frühgeburt.
Risikotest für Frühgeburten
Vorwehen, Blutungen, Schmerzen können mögliche Anzeichen einer verfrühten Niederkunft sein. Aber nicht immer muss sich eine Frühgeburt mit Symptomen ankündigen. Ein einfacher Scheidenabstrich kann der Schwangeren Sicherheit geben, ob das Risiko einer Frühgeburt besteht. Der Test ist ohne Nebenwirkungen für Mutter und Kind und dauert nur rund zehn Minuten.
Der Test erfolgt mittels eines schmerzlosen Abstrichs und ist zwischen der 22. und der 35. Schwangerschaftswoche möglich. Der Tupfer zeigt den Wert des fetalen Fibronektins, eines Proteins, das die Fruchtblase und die oberste Gebärmutterschicht miteinander verklebt. Ist dieses Eiweiß in der Scheide nachweisbar, ist das ein Zeichen, dass sich der Körper bereits auf die Geburt vorbereitet.
Ist der Fibronektin-Test negativ und keine fetales Fibronektin in der Vagina nachweisbar, ist die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt in den nächsten 14 Tagen zu 99,2 % ausgeschlossen. Das erspart der Frau möglicherweise nicht nur weitere Krankenhaustage. Auch kann damit auf belastende Medikamente verzichtet werden.
Ist der Fibronektin-Wert erhöht, so ist die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt in den nächsten zwei Wochen erhöht. Dementsprechend können Maßnahmen eingeleitet werden, die die Geburt hinauszuzögern - sei es mit Wehenhemmung oder mit Medikamenten, die die Lungenreife des Kindes beschleunigen.
Laut Studienergebnissen brachten 75% der Frauen mit hohen Fibronektin-Werten ihr Kind mindestens sechs Wochen zu früh zur Welt.